Meg Ryan: Kampf gegen das eigene Image

Am Samstag wird Meg Ryan 50. Im Laufe der Jahre hat sie sich losgesagt von der ewigen Rolle als nettes Mädchen von nebenan.

Los Angeles. Meg Ryan hat hart gearbeitet, um ihr Image als Hollywoods Sweetheart loszuwerden. In der bissigen Thriller-Komödie „Serious Moonlight“ (2009) fesselt sie den untreuen Ehemann aus Rache an einen Stuhl. In „Die Promoterin“ (2004) schlägt sie sich als Boxmanagerin durch. In dem Erotik-Thriller „In the Cut“ (2003) lässt sie als gefrustete Literaturprofessorin für eine Affäre die Hüllen fallen. Ryan, die am Samstag 50 Jahre alt wird, war bis dahin das kesse und ewig lächelnde Püppchen aus Herzschmerz-Komödien mit Happy End.

Darin war das nette Mädchen von nebenan eben richtig gut. Kino-Geschichte schrieb Ryan als Sally, die ihrem Kumpel Harry (Billy Crystal) einen perfekt vorgespielten Orgasmus in einem Restaurant vorsetzt. Die Filmkomödie „Harry und Sally“ über ein Liebespaar auf Umwegen war 1989 der Startschuss für Ryans Karriere als liebenswerte Traumfrau.

Die Mischung aus Sex-Appeal und Tapsigkeit hatte sie perfekt drauf. Das zahlte sich in Hollywood aus. Ryans Filmgagen schnellten in den 90er Jahren auf 15 Millionen Dollar pro Film hoch.

Doch bereits damals lehnte sich die Schauspielerin gegen das Blondchen-Image auf. In dem Familiendrama „When a Man Loves a Woman“ (1994) spielte Ryan eine trinkende Mutter. Zwei Jahre später mimte sie in dem Kriegsfilm „Mut zur Wahrheit“ eine Hubschrauber-Pilotin, die im Golfkrieg ums Leben kommt.

Bereits in der High-School wurde Ryan zur „hübschesten Schülerin“ gekürt. An eine Karriere beim Film dachte sie zunächst aber nicht. Aus dem heimatlichen Connecticut zog sie nach New York, um Journalismus zu studieren. Mit kleinen Werbespots verdiente sie ihren Lebensunterhalt. Es folgten Fernsehauftritte und mit 20 Jahren die erste Kinorolle. In „Reich und berühmt“ gab Ryan als Film-Tochter von Candice Bergen ihr Debüt.

Nach „Top Gun“ (1985) wurde Regisseur Steven Spielberg auf sie aufmerksam. Er produzierte die Spezialeffekte-Komödie „Die Reise ins Ich“, in der er ihr Dennis Quaid zur Seite stellte. Ein Jahr später drehten sie den Thriller „D.O.A. — Bei Ankunft Mord“. 1991 gaben sich Ryan und Quaid das Ja-Wort, ein Jahr später wurde Sohn Jack geboren. Das Glück schien perfekt, es hielt fast zehn Jahre an.

Die Trennung kam im Jahr 2000, nachdem Ryan eine Affäre mit ihrem Kollegen Russell Crowe begonnen hatte. Kein Wunder, dass es in dem spannenden Kidnapping-Drama „Lebenszeichen“ (2001) zwischen Crowe und Ryan auch auf der Leinwand knisterte. Ihre Ehe sei da schon kaputt gewesen. Quaid wurden Affären und Drogenkonsum nachgesagt.

Als Single-Mom adoptierte Ryan ein Mädchen aus China. Nach einer mehrjährigen Drehpause kehrte sie 2008 in der Komödie „The Women — Von großen und kleinen Affären“ als betrogene Society-Ehefrau auf die Leinwand zurück. Auch in ihrem nächsten Film hat sie mit Männern wieder Pech. Das geplante Drama „Long Time Gone“ dreht sich um eine kaputte Familie aus der Vorstadt, die wegen der vielen Affären des Ehemanns auseinanderzubrechen droht. Und noch ein Rollenwechsel steht an. Im Frühsommer gab sie bekannt, dass sie erstmals bei einem Spielfilm Regie führen möchte. Die geplante Drama-Komödie „Into the Beautiful“ dreht sich um ein Wiedersehen alter Freunde.

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