Oper: Sopranistin Anke Krabbe - Bei Lampenfieber wird gestrampelt

Die Sopranistin Anke Krabbe wird in wenigen Wochen zum ersten Mal Mutter. Trotzdem singt die 37-Jährige am Sonntag noch einmal vor großem Publikum.

<strong>Düsseldorf. Das jüngste Mitglied im Ensemble der Deutschen Oper am Rhein ist noch nicht einmal auf der Welt - und hat doch schon zahlreiche Auftritte hinter sich. Am Sonntag steht seine Mutter, die Sopranistin Anke Krabbe, zum letzten Mal in "Hoffmanns Erzählungen" von Jacques Offenbach auf der Düsseldorfer Bühne. Dann erst geht die fast im neunten Monat Schwangere in den Mutterschutz.

Damit hat sie das geschafft, was sich auch Anna Netrebko, Operndiva in anderen Umständen, vorgenommen hat: Termine einhalten, soweit es die Ärzte erlauben. Mit einer Ausnahmegenehmigung durfte Anke Krabbe trotz entsprechender Auflagen auch noch nach 20Uhr arbeiten, sprich auftreten.

Der Ehemann sieht die Sache nicht ganz so locker: Er sei schon ängstlich, sagt die werdende Mutter. "Er lässt mich zwar auf die Bühne, aber ansehen kann er es sich nicht." Dabei, so ist zu hören, behandeln sie die Kollegen wie ein rohes Ei, erkundigen sich ständig nach ihrem Befinden.

Beim Publikum hat der Bauchumfang der "Antonia", deren Kostüm schon mehrfach geweitet werden musste, für einige Verwirrung gesorgt. So erkundigte sich ein Zuschauer per E-mail bei der Oper, ob die Frau hinter der Rolle wirklich ein Kind erwartet, oder ob es sich um ein dickes Kissen handelt. Eine Antwort wäre nett, er habe nämlich mit einem Bekannten um ein Essen gewettet.

Vita Anke Krabbe (37) wurde in Stralsund geboren - noch heute liebt sie das Meer. Sie studierte Gesang an den Hochschulen in Schwerin und Köln und besuchte zahlreiche Meisterkurse. Nach Engagements in Bielefeld und Münster ist sie seit dem Jahr 2000 Ensemblemitglied der Deutschen Oper am Rhein.

Auftritt In "Hoffmanns Erzählungen" ist sie noch einmal am Sonntag, 18.30 Uhr, in Düsseldorf zu sehen und zu hören. Karten gibt es unter Telefon 0211/8925 211.

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