Paris Hiltons Winke-Winke an der Wursttheke

Frankfurt/Main (dpa) - Wer dachte, Paris Hilton sei out, der muss sich nur in Frankfurt an ihre Fersen heften. Dort macht sie Werbung zwischen Börse und Wursttheke. Hilton enthüllt dabei sogar Interesse für Stuttgart 21.

Na dann, Prost: Glamour-Girl Paris Hilton hat sich auf den Weg nach Deutschland gemacht, um zwischen Frankfurt und Stuttgart die Werbetrommel für eine Prosecco-Marke zu rühren. Ihr Management und ihr österreichischer Arbeitgeber wollten allerdings nicht das Privatleben der US-Party-Königin beleuchten, sondern verständlicherweise den Dosen-Sekt preisen. Börse, Kaufhaus, sogar ein Supermarkt und angeblich eine Tankstelle standen auf dem Programm, bevor die 29-Jährige nach Stuttgart fahren wollte. Nicht mit der Luxuslimousine, sondern mit einem gewöhnlichen Zug, wie es bis zuletzt hieß.

Also erzählte Hilton, ganz der Profi, zunächst der wartenden Medienmasse in der Deutschen Börse, wie begeistert sie von den verschiedenen Prosecco-Sorten sei. „Ich identifiziere mich wirklich mit der Firma und dem Getränk“, hauchte Hilton in die bereitstehenden Mikrofone, während ihr Manager sich alle Mühe gab, Fragen zu einer Schwangerschaft oder erotische Anspielungen abzuwimmeln. Viel war daher nicht zu erfahren über die blonde Werbe-Ikone: 17 Werbeverträge habe sie, aber für die Proseccosorten aus Tirol werbe sie natürlich am liebsten. „They're hot“, schwört sie. Noch etwas? Ja, sie liebt Deutschland, und ihr Freund ist zur Zeit geschäftlich in Los Angeles.

Kokaingeschichten und Hotelverbote, Frauenknast wegen Trunkenheit am Steuer und durchzechte Partynächte? Wer sich einen Skandal von der 29-Jährigen am Main versprochen hatte, wurde zunächst enttäuscht. Geradezu bieder, gekleidet in schwarzem Rolli und Rock, gab sich Hilton in der Börse: „Ich genieße mein Leben in vollen Zügen“, antwortete sie auf eine der zugelassenen zehn Fragen der Journalisten. Und in zehn Jahren, was macht sie dann? „Dann werde ich mein Geschäftsfeld vergrößert und eine eigene Familie mit Kindern haben“, bekannte sie. Dann verabschiedete sie sich.

Nächste Station: ein Kaufhaus auf der zentralen Einkaufsmeile Zeil - nicht zum Shoppen wie gewöhnlich, sondern um auch dort vor Kameras ein Lächeln aufzusetzen. Und zum Abschluss des Tages sollte es noch eine Spur bodenständiger zugehen: Zu Ehren des US-Gastes räumte ein Supermarkt extra seine Obst- und Gemüseabteilung leer. Dort sollte Hilton dann zwischen Wurst- und Käsetheke ein Glas Sekt schlürfen. Vertrauter dürfte sich die Hotelerbin sicherlich am Abend fühlen: Die Blondine stand im angesagten Frankfurter King Kamehameha Club auf der Gästeliste.

Vom Mainufer aus wollten Hilton, das werbende Gesicht der Rich AG, und ihr Tross dann am Freitag Richtung Süden steuern und auch in Stuttgart mit - natürlich - Prosecco anstoßen. Nach Angaben ihrer Agentur steigt sie dazu in einen ICE - mit selbst gekauften Tickets, nachdem die Deutsche Bahn die Hilton-Anfrage nach Gratisfahrscheinen angeblich abgelehnt hatte.

„Gereist wird in der 1. Klasse“, betonte das Management. „Paris wollte unbedingt einmal mit der Bahn fahren - mit der Deutschen Bahn, damit Fans und die Presse sie hautnah erleben dürfen, während sie sich Deutschland aus nächster Nähe ansehen kann.“ Außerdem wolle sich Paris Hilton „selbst ein Bild vom Stuttgarter Bahnhof und von den Plänen des Megaprojekts Stuttgart 21 machen“.

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