Patrick Mölleken: Erst 16 und schon Filmstar

Patrick Mölleken aus dem Kreis Mettmann ist Stammgast im Fernsehen und sonst ein ganz normaler Schüler.

Düsseldorf. Er ist 16 Jahre alt und hat eine Referenzliste, die mit ihrer Länge viele doppelt so alte Kollegen vor Neid erblassen lassen dürfte: Patrick Mölleken ist mit dem Begriff Nachwuchsschauspieler längst nicht mehr zu fassen.

Der zurückhaltende Junge, der im Kreis Mettmann lebt, ist Stammgast auf den besten Sendeplätzen. Er fuhr mit Heide Keller und Uwe Friedrichsen auf dem "Traumschiff" ("mit Heide telefoniere ich regelmäßig, Uwe habe ich neulich noch getroffen") und wurde danach zu Harald Schmidt in die Sendung eingeladen.

Er schaute "Pfarrer Braun" bei dessen Ermittlungen zu und ging beim "Bergdoktor" im ZDF "durch eisige Höhen". Als Synchronsprecher ist er ebenfalls gefragt.

Eine Reihe Hörspiele kann er auch schon vorweisen: "Da ist keine Kamera dabei, aber ich fuchtele trotzdem vor dem Mikrofon herum." Für die Produktion "Wie man unsterblich wird" über zwei leukämiekranke Jungen bekommt Patrick morgen in Köln den Deutschen Hörbuchpreis in der Kategorie "Bestes Kinderhörbuch". Nun möchte ihn der Südwestrundfunk für das Hörspiel "Das Geisterhaus" nach Isabel Allende engagieren.

Mit fünf Jahren hat Patrick das erste Mal auf der Bühne gestanden, "und da habe ich gemerkt, dass der Funke überspringt", sagt er. Der Gedanke setzte sich fest. Mit elf Jahren sei er auf die Idee gekommen, dass er gern in der RTL-Serie "Alarm für Cobra 11" mitspielen würde.

Seine Mutter Anne Mölleken sagt: "Wir wussten ja erst gar nicht, wie so etwas geht." Doch dann fanden sie eine Agentur in Köln, und als für die Serie kurz darauf ein junger Kartfahrer gebraucht wurde, sprach Patrick seinen ersten Satz in die Kamera: "Tom, wer ist der Mann?"

Zielstrebig hat er drei Jahre lang samstags eine Schauspielschule für Jugendliche in Köln besucht. Vor allem Improvisieren habe er dort gelernt: "Auf den Text kommt es ja gar nicht so genau an" - obwohl er seine Passagen alle noch parat hat.

Patrick ist bei allem Erfolg wichtig, dass er nicht abgehoben wirkt. Der Elftklässler erzählt locker von der Schule ("meist habe ich einen Durchschnitt von zwei, manchmal auch besser"). Das Gymnasium stelle ihn für Dreharbeiten problemlos frei. Seine Mutter Anne begleitet ihn überall hin. Der Vater macht Hausverwaltungen.

Seit zwölf Jahren spielt der Junge mit dem dunklen Haarschopf Klavier: "Klassik nicht mehr so gerne, aber Michael Bublé und Nat King ole finde ich ganz toll." Sport macht er auch gern: Golf, Tennis, Tischtennis und Fitness - "man muss ja früh genug lernen, gesund zu bleiben."

Patrick mag es bodenständig. In den Ferien "ist es mir "ziemlich wichtig, in den Ferien die Zeit mit der Familie zu verbringen". Seine Honorare werden sicher angelegt ("keine Aktien"). Fragt man ihn, ob er denn nie etwas Unvernünftiges macht oder möchte, guckt er ein bisschen ratlos.

Lieber erzählt er, wie sich das Spektrum seiner Rollen erweitert hat. "Am Anfang, etwa im Pil-cher-Film, war ich eigentlich immer der liebe Junge." Doch er kann auch anders. Im Grimme-Preis-gekrönten Film "Ihr könnt euch niemals sicher sein" (2008) war "ich ziemlich fies zu einem kleinen Mädchen - das bin ich ja sonst nicht".

Ganz schräg wurde es in dem Sat.1-Film "Maddin in Love". Da war er 13 und hat Drehbuch-getreu einer Frau "kompromisslosen, harten Sex" angeboten. Dass er dabei nicht furchtbar kichern musste, findet Pascal Mölleken heute noch eine tolle Leistung.

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