Peter Kraus: „Heute würde ich Rennfahrer werden“

Im Februar kommt der beliebte Rock'n'Roll-Sänger mit „Für immer in Jeans“ in den Musical Dome.

Köln. Im Februar kommt Rock'n'Roll-Sänger Peter Kraus mit „Für immer in Jeans“ in den Musical Dome. WZ-Redakteur Stephan Eppinger hat den 72-Jährigen zum Interview getroffen.

Herr Kraus, wann haben Sie Ihre erste Jeans bekommen, welchen Bezug haben Sie heute zu diesem Kleidungsstück?

Peter Kraus: Das war mit 12 oder 13 Jahren und damals sehr modern. Mit 16 habe ich meine ersten Auftritte in Jeans absolviert, was geradezu revolutionär war. Da hatte Kleidung noch etwas Sinnbildhaftes. Heute ist das ganz normal. Ich habe selbst für jeden Zweck eine Jeans im Schrank. Das fängt mit der bequemen Basteljeans an und hört mit der superengen Bühnenjeans auf, mit der man sich kaum setzen kann (lacht).

Ihr neues Programm heißt „Für immer in Jeans“. Warum?

Kraus: Es ist das Ziel meiner Shows, dass sich die Leute wieder jung fühlen und dafür stehen eben die Jeans.

Wie halten Sie sich selbst jung?

Kraus: Das ist in wenigen Sätzen schwer zu sagen. Daher habe ich auch ein Buch mit dem Titel „Für immer jung“ geschrieben. Ich achte darauf, dass ich mich viel bewege und bevorzuge beispielsweise die Treppe statt dem Lift und stehe auf einem Bein, wenn ich mir die Zähne putze. Wichtig ist es, das Ganze in den Alltag einzubauen. Gut ist auch, dass ich mir in meinem Beruf immer etwas auswendig merken muss. So brauche ich auf der Bühne nicht wie manch junger Künstler einen Teleprompter für die Texte.

Würde Sie heute als junger Mensch noch mal eine Karriere als Musiker wagen?

Kraus: Nein, weil ein Schallplattensänger heute für einen jungen Menschen kein besonders interessanter Beruf mehr ist. Da wirf oft nur noch kopiert und ins Ausland geschaut, außerdem ist die Konkurrenz ungeheuer groß geworden. Die Chance, ein Idol zu werden, haben heute nur noch Fußballspieler oder Topmodels. Ich würde heute wahrscheinlich lieber Autorennfahrer werden. Junge Kreative haben es in meiner Branche sehr schwer.

Wie schaffen Sie es, auch junge Leute ins Konzert zu bringen?

Kraus: Ich freue mich über viele Generationen im Publikum und versuche mein Programm so zusammen zu stellen, dass für jeden etwas dabei ist und es mir selbst auch noch Spaß macht. Nur die alten Hits runter zu singen, wäre mir viel zu langweilig. Das funktioniert heute im hartumkämpften Tourgeschäft auch nicht mehr. Man muss den Leuten etwas bieten.

Sie treten bei der Tour gemeinsam mit ihrem Sohn Mike auf. Was bedeutet das für Sie?

Kraus: Er ist das erste Mal dabei und darüber bin als Vater natürlich stolz. Eine Zusammenarbeit gibt es aber schon länger. So hat Mike die Fotos für mein Buch und die Plattencover gemacht. Bei der Show singen wir zusammen Duette, außerdem wird Mike in meine Rolle als 16-jähriger Sänger schlüpfen. Er ist zwar schon 38, sieht aber noch sehr jung aus. Die Idee zum gemeinsamen Auftritt ist bei meinem 70. Geburtstag entstanden, als Mike für mich mit Freunden meine alten Lieder gesungen hat.

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