Schwarzenegger packt in „Total Recall“-Memoiren aus

Los Angeles (dpa) - „Wenn mein Leben ein Film wäre, so würde das niemand glauben“, tönt Arnold Schwarzenegger (65) in einem Werbespot. Stolz listet er seine Verdienste auf: vom stärksten Bodybuilder der Welt zum Hollywood-Star und Gouverneur von Kalifornien.

„Diese Geschichte kennen Sie“, grinst der Terminator. „Sind Sie für die Story, die Sie nicht kennen, bereit?“ Eine Minute, 20 Sekunden schlägt der Action-Star auf der Webseite des US-Verlags Simon and Schuster für seine Memoiren „Total Recall: My Unbelievably True Life Story“ (Totale Erinnerung: Meine unglaublich wahre Lebensgeschichte) zu.

Auf 642 Seiten packt der gebürtige Österreicher über sein Leben aus. Am Montag erscheint die Arnie-Bibel in den amerikanischen Buchläden, ab dem 4. Oktober soll sie in Deutschland erhältlich sein. Bald rührt der Muskelmann groß die Werbetrommel, zur Frankfurter Buchmesse jettet der Wahl-Kalifornier eigens ein.

Nicht einmal der Terminator konnte verhindern, dass vorab schon durchsickerte, was alle wissen wollen: Wie kam die Sex-Affäre mit seiner Haushälterin ans Licht? Wie hat er Ehefrau Maria Shriver den unehelichen Sohn gestanden? Die „New York Daily News“ organisierte ein Vorabexemplar von Schwarzeneggers Memoiren.

Shriver habe bis zum Ende seiner Gouverneurs-Amtszeit 2011 gewartet und ihn dann zur Rede gestellt, zitierte die Zeitung kürzlich aus dem Buch. Es passierte in einer gemeinsamen Therapiesitzung. „In der Minute, in der wir uns hinsetzten, drehte sich die Therapeutin zu mir und meinte: "Maria wollte heute hierherkommen und etwas zu einem Kind fragen - ob Sie ein Kind mit der Haushälterin Mildred gezeugt haben"“, gibt Schwarzenegger preis. „Es stimmt“, habe er dann die Affäre zugegeben.

Er habe „Mist gebaut“, dabei sei Shriver doch eine „perfekte Ehefrau“, will sich Schwarzenegger in der Sitzung entschuldigt haben. Er bedauere in seinen Memoiren, dass er die Existenz seines Sohnes 15 Jahre lang vor Shriver verheimlicht habe. Und er berichtet angeblich, dass er mit der langjährigen Haushälterin im Gästehaus der Familienvilla Sex hatte, als Shriver mit den Kindern im Urlaub war.

Der uneheliche Sohn blieb zunächst unter Verschluss, die Haushälterin gab ihren Ehemann als Vater aus. Doch die wachsende Ähnlichkeit mit Schwarzenegger war nicht zu leugnen. „Ich erkannte, dass es kaum Zweifel daran geben konnte, dass er mein Sohn war“, wird der Autor zitiert.

Nach 25 Jahren Ehe kam das „Hasta la vista, Baby“: Im Juli 2011 reichte die liberale Kennedy-Nichte Maria Shriver die Scheidung ein. Doch Arnie glaubt nach eigenen Angaben immer noch an ein Happy End. Er hoffe, dass sie wieder zusammenfinden. „Das könnte man Nichtwahrhabenwollen nennen“, schreibt Schwarzenegger. „Aber so arbeitet mein Kopf eben“.

Wenn überhaupt, dann wäre das Stoff für ein zweites Buch. Derzeit geht jeder seinen eigenen Weg. Schwarzenegger stürzt sich auf Filmrollen. Zuletzt griff er in „The Expendables 2“ zur Waffe. Der Western „The Last Stand“ mit Arnie als alternder Kleinstadt-Sheriff, ist bereits im Kasten. Mit Stallone dreht er den Thriller „The Tomb“ und er hat auch schon den Zuschlag für „Ten“ erhalten. Darin geht es um eine korrupte Elitegruppe von Drogenfahndern, die sich mit den gefährlichsten Drogenkartellen der Welt anlegt.

Schwarzeneggers Höhenflüge und Abstürze würden reichlich Stoff für einen Hollywood-Film liefern. Das letzte Kapitel ist bestimmt noch nicht geschrieben.

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