Sharon Stone: Zu intelligent und zu schön

In Hollywood ist die Schauspielerin immer eine Außenseiterin geblieben. Jetzt wird sie 50 – ein schwieriges Alter für eine, die auf die Rolle des blonden Gifts festgelegt wird.

<strong>Düsseldorf. 2 und 154. Das sind die Koordinaten im Leben von Sharon Stone. Ein zwei Sekunden langer Blick unter ihren Rock in "Basic Instinct" machte sie berühmt. Ein IQ von 154 erschwerte ihr einen kontinuierlichen Aufstieg in den Olymp Hollywoods: Stone ist zu intelligent, um sich ewig als das blonde Dummchen zu verkaufen. Und sie ist zu schön, um dauerhaft mit Charakterrollen besetzt zu werden. Ein Dilemma, welches das Leben der Schauspielerin bis heute prägt. Sie passt in keine Schublade. Und jetzt kommt sie in ein Alter, in dem die Traumfabrik Frauen in die Rente schickt: Am 10. März wird Sharon Stone 50 Jahre alt.

Schlank, trainiert, die Nase wie mit einem Lineal gezogen

Dabei hat sie sich gut gehalten. Schlank, trainiert, straffe Konturen, eine Nase wie mit dem Lineal gezogen und ein stechender Blick, der ihr das Aussehen eines Raubvogels verleiht. Manchmal wirkt sie fast maskulin, auch durch die Härte, die sie ausstrahlt.

Bis dahin aber war es ein weiter Weg. Nach einer lebensbedrohlichen Gehirnblutung im Jahr 2001, die sie glücklich überstand, ordnete sie ihr Dasein neu. Angstfrei. "Ich bin immer noch häufig nervös und ängstlich, aber ich lasse mich von diesen Gefühlen nicht mehr beherrschen."

Anschließende Rollen wie etwa in "Sliver" (1993) versuchten, den Erotik-Erfolg zu wiederholen. Mit ihrer eigenen Filmfirma "Chaos" hielt sie dagegen und produzierte 1995 den Western "Schneller als der Tod". Sam Raimi setzte sie als Pistolenheldin in Szene - gegen ihr sonstiges Image.

Die lieblose Fortsetzung "Basic Instinct 2" dagegen brachte ihr viel Spott und bescherte ihr die Goldene Himbeere für die schlechteste Performance. Für die Femme Fatale, als die sie sich mit der männermordenden Catherine Tramell stilisierte, ist sie nun definitiv zu alt.

In "Bobby" (2006) von Emilio Estevez, der den Tag des Attentats auf Robert Kennedy rekonstruiert, sah man sie zuletzt auf der Leinwand als etwas abgehalfterte Friseuse. Keine blonde Sexbombe, eher eine Frau, die bessere Tage gesehen hat.

An ihrer Seite: Demi Moore, also eine Schauspielerin, die meint, genauso aussehen zu müssen wie vor 20 Jahren. Wie Stone wünscht man Moore den Mut, zu ihren Falten zu stehen und selbstbewusst in die Rolle der 50-Jährigen zu schlüpfen.

Soziales Engagement Wie andere Schauspielerinnen ihres Alters engagiert sich Sharon Stone für den guten Zweck: gegen Aids, gegen Malaria, für den Frieden in Israel sowie für Schwule und Lesben, die sie dafür mit dem Lesbian Rights Award auszeichneten.

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