Anzünden und zuschauen - Batterie-Feuerwerke im Trend

Ratingen (dpa) - Immerhin 500 Gramm Zündpulver dürfen in den kleinen Pakete sein. Ist das Batterie-Feuerwerk erst mal angezündet, schießen minutenlang Raketen und Böller in die Silvesternacht. Da wird jedermann zum Feuerwerker.

Die obligatorische Sektflasche für das Silvester-Feuerwerk gerät langsam ins Abseits. Mussten früher die Raketen noch umständlich vor dem Abschuss stabilisiert werden, setzen sich seit einigen Jahren Batterie- und Verbundfeuerwerke durch. Der Amateur-Zündler muss nun nur noch einmal das Feuerzeug bemühen, um großen Eindruck zu hinterlassen. Vom 28. Dezember an liegen die Raketen, Schwärme und Heuler wieder in den Geschäften.

Der Umsatz werde wohl wie im Vorjahr bei rund 115 Millionen Euro stagnieren, sagte der Geschäftsführer des Verbands der Pyrotechnischen Industrie VPI, Klaus Gotzen. Im Trend liegen demnach wie auch zum Jahreswechsel 2011/2012 die Batterien. Sie machen mittlerweile 25 bis 30 Prozent des Umsatzes aus. „Das gibt schöne und lang anhaltende Leuchteffekte. Einmal anzünden und genießen“, sagte Gotzen. Weniger schön sind hingegen die Namen. So gibt es in diesem Jahr beispielsweise die „Heuler-Inferno-Batterie Headhunter“ oder den „G-Force Fächer mit Schweifkometen in Goldbrokat“. Batteriefeuerwerke können bis zu 500 Gramm Pulver aufnehmen. Dadurch erhöht sich die Abbrenndauer, aber nicht die Intensität.

Eine bestimmte Farbe bei den Raketen und Lichtspielen ist nicht im Trend - Hauptsache bunt. Allerdings lassen sich manche Sortimente auf Musik abstimmen. Durch die besondere Choreografie ergebe sich dann ein individuelles und „unterschiedliches Farbenspiel“. Und manche Raketen schießen mittlerweile auch seitlich in die Luft. Allerdings beschränken sich die Produzenten im VPI-Verband auf einen Neigungswinkel von 15 Grad. Erlaubt wären in der Europäischen Union 30 Grad. Vielleicht gebe es in anderen EU-Ländern nicht so viele Hindernisse wie Bäume oder Häuser, mutmaßte Gotzen. Jedenfalls wolle man hier kein Risiko eingehen und habe sich deshalb auf die geringere Neigung festgelegt.

Die legal erworbenen Silvesterknaller werden auch nicht ganz so laut und kraftvoll explodieren wie illegale Produkte. In Deutschland unterliegen alle pyrotechnischen Gegenstände dem Sprengstoffgesetz. Darin ist auch eine Begrenzung der Lautstärke festgelegt. Die sogenannten Polenböller hätten natürlich „einen größeren Wumms“, meinte Gotzen. Zoll und Polizei versuchten aber im grenznahen Gebiet, die Einfuhr der illegalen Knaller zu unterbinden. Verbraucher sollten dem Verband zufolge für einen sicheren und unvergesslichen Silvesterabend auf das CE-Zeichen und eine Registriernummer achten. Auch eine Zulassungsnummer der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) bürge für die Sicherheit.

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