Einkaufen im Netz: Tipps fürs Klamotten-Shoppen

Köln (dpa/tmn) - Man sieht etwas, man will es, und dann gibt es das im Laden nicht. Es scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein: Wunsch-Klamotten findet man selten im Regal. Online aber! Klamotten-Shoppen im Netz kann auch günstiger sein, wenn man einige Tricks kennt.

Ob Sandalen oder Minikleid: Wer heute einkaufen will, muss sich nur an den Computer setzen. Statt sich mit anderen Kaufwütigen an der Kasse anzustellen, reichen hier ein paar Klicks. Das hat viele Vorteile - nicht nur die Zeitersparnis und eine größere Auswahl als in einer kleinen Filiale. Man muss jedoch wissen, wie man absahnt und wo man vorsichtig sein muss, um nicht draufzuzahlen.

Im Internet bieten viele Hersteller immer einen Restpostenverkauf an. Wer gezielt sucht und regelmäßig auf die Seiten seiner Lieblingsmarke schaut, kann Schnäppchen ergattern. Aber auch das Wegfallen von Landesgrenzen im Netz kann, jedenfalls in EU-Ländern, preisliche Vorteile bringen. „Manchmal sind die Klamotten einer Kette im Online-Shop preiswerter als im deutschen Geschäft, da im Internet-Angebot die Preise des Herstellerlandes gelten“, erklärt Tatjana Halm von der Verbraucherzentrale Bayern in München. „Und die können mitunter günstiger sein als in Deutschland.“

Vergleiche zeigen, dass gerade Klamotten südeuropäischer Marken im Netz günstiger sein können als in Deutschland, wohingegen etwa britische Marken dort schon mal teurer als im Laden verkauft werden.

Im Online-Handel gilt ein großzügige Widerrufsrecht. „Während der Verbraucher beim normalen Handel im Geschäft auf die Kulanz des Verkäufers angewiesen ist und nur Sachen, die offensichtliche Fehler haben, zurückgeben kann, darf beim Online-Shopping jede Bestellung widerrufen werden“, erklärt die Juristin Tatjana Halm. Außerdem müsse jeder Händler das Porto für Rücksendungen ab 40 Euro übernehmen - auch wenn die Ware in das EU-Ausland geschickt wird.

Aber: „Gerade wer im EU-Ausland einkauft, muss sich klar sein, dass die 40-Euro-Regelung auch negative Auswirkungen haben kann“, warnt Halm. Wer etwa ein Top für 20 Euro nach Spanien zurückschicken will, müsse dafür unter Umständen tief in die Tasche greifen. Da kann die Rücksendung schnell teurer als der eigentliche Kauf werden. Eine Sammelbestellung lohnt sich hier daher. Bei großen Ketten kann die Ware manchmal auch in Filialen vor Ort abgegeben werden.

Es kann noch weitere böse Überraschungen geben: Eine Größe 38 ist nicht gleich eine 38 und eine M ist nicht immer M. Weil die Konfektionsgrößen in anderen Ländern nicht die gleichen wie in Deutschland sind, ist die Enttäuschung bisweilen groß, wenn die gelieferten Klamotten zu Hause anprobiert werden. Bei internationalen Unternehmen sollte man daher immer auf den Websites nach Größentabellen schauen, etwa unter „Hilfe“. „Wer daraus nicht schlauer wird, findet im Internet internationale Größentabellen“, erklärt Petra von Rhein von der Verbraucherzentrale Bayern.

Das Geld ist gezahlt, doch die Ware kommt nicht? Leider haben Betrüger längst den Online-Handel für sich entdeckt. „Das oberste Gebot lautet deswegen: Immer das Impressum auf eine ordentliche Anschrift hin kontrollieren“, sagt Halm. Und BITKOM-Sprecher Christian Spahr erläutert: „Ein seriöser Online-Shop hat außerdem klar erkennbare Geschäftsbedingungen.“ Die sollte jeder lesen. Zwischenhändler sollten über Kundenbewertungen von Shopping- und Preisvergleich-Seiten im Netz überprüft werden.

Ein beliebtes Werkzeug von Betrügern: Vorkasse. „Die Ware zu bezahlen, bevor sie dem Kunden zugeschickt wird, ist eine verbreitete Zahlungsart - aber riskant“, sagt Christian Spahr. Wenn möglich sollte per Rechnung oder per Lastschrift gezahlt werden. Bei diesen Zahlungsarten habe der Verbraucher mehr Kontrolle über sein Geld. Eine sichere Art der Abwicklung bieten außerdem Bezahldienste, wie etwa Paypal oder Click and Buy.

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