Hut auf - Modebewusste tragen im Winter etwas auf dem Kopf

Köln (dpa/tmn) - Die Krempe tief ins Gesicht ziehen, den Kragen hochschlagen und raus in die Kälte: Im Winter ist ein Hut praktisch. Er schützt vor Regen, Wind und heftigem Schneefall. Und: In diesem Jahr trägt Hut oder auch Mütze, wer modisch etwas auf sich hält.

Bitte derzeit nicht oben ohne gehen: Zwar leuchtet der Zweck von wärmenden Mütze oder Hut im Winter jedem ein. Doch wer modisch auf der Höhe sein will, trägt sie in dieser Saison schon allein aus Stilgründen. Kopfbedeckungen seien mittlerweile wieder so gefragt wie zuletzt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, sagt Gerd Müller-Thomkins vom Deutschen Mode-Institut in Köln. „Die Zeit, in der Mützen und Hüte als unmodisch galten, ist vorbei.“

In dieser Saison dominieren bedeckte Farben, sagt Sonja Grau, Personal Shopperin aus Ulm. Die Palette mit Schwarz, Braun und Grau werde durch Edelsteinfarben wie Rubinrot, Saphirblau und Smaragdgrün erweitert. Modeberater Andreas Rose aus Frankfurt am Main rät noch zu den Tönen Petrol, Bordeaux, Curry- sowie Senfgelb und Zimtbraun.

Das Hutmodell der Saison ist der Trilby. „Den schmal geformten Filzhut aus den 60er Jahren kann man ausgezeichnet zum elegant-klassischen wie auch zum sportlich-eleganten Outfit kombinieren“, sagt Grau. Im Trend liegen schlichte Garnituren, erläutert Maria Bausch, Geschäftsführerin der Gemeinschaft Deutscher Hutfachgeschäfte in Köln. Angesagt sei ein Materialmix: Bänder aus Samt oder Leder zu einem Oberstoff aus Wolle oder Wollfilz. Bijou Brigitte hat einen hellroten Trilby und Gucci ein weinrotes Modell.

Frauen, die einen femininen Hut bevorzugen, sollten zum Glockenhut greifen, rät Rose. Den tiefsitzenden Hut im Stil der 20er Jahre zieren laut Grau Bänder mit Schleifen sowie Garnituren aus Leder oder Schmuckschließen. Sie dürfen auffallen - Seeberger stellt zum Beispiel für ein Modell eine große Bandbreite von Farben zur Auswahl.

Auch Schlapphüte mit breiter Krempe finden sich in zahlreichen Kollektionen. Der Hut stammt aus den 70er Jahren. Er schütze das Gesicht gut vor Wind, Schnee und Regen und sei vor allem für Brillenträgerinnen ideal, sagt Bausch. Madeleine hat etwa ein elegantes Modell in Grau und Patrizia Pepe in Beige.

Die Alternative zum Trilby für Männer ist der Pork Pie - ein Hutmodell aus den 50er Jahren. Der Pork Pie lasse sich sowohl zu eleganten als auch lässigen Outfits tragen, sagt Bausch. Patrizia Pepe hat ihn in Schwarz. G-Star RAW ergänzt ein solches Modell mit der sehr kurzen Krempe mit einem hellblauen Band.

Inspirationen für die Trendmützen holten sich die Designer wohl in Russland, spekulieren die Experten. „Fliegermützen, ohne die es im russischen Winter nicht auszuhalten ist, sind diese Saison auch bei uns en vogue“, sagt Rose. So hält zum Beispiel die mit Fell dick gefütterte Fliegermütze von Zara oder Seeberger die verfrorensten Ohren warm. Der Experte rät, ein Modell zu wählen, bei dem sich Ohren- und Nackenschutz mit einem Band am Kopf nach oben klappen lassen. „So kann man seinen Look blitzschnell ändern.“

Schlumpfmützen - auch Slouch genannt - finden sich ebenfalls in allen Regalen, sagt Hutexpertin Bausch. Der Trend spricht sowohl Frauen als auch Männer an - so zeigt Cinque einen Mann mit dieser Mütze im Katalog, Comma hat ein Modell für die Frau. Doch während die Herren eher eng anliegende Slouches im sogenannten Beanie-Style tragen, versinken die Damen beinahe in ihren übergroßen Mützen.

Eine Mütze, die der Mann diese Saison von der Frau klauen kann, ist die Bommelmütze. „Strickmützen mit Bommel am Hinterkopf werden diesen Winter viel getragen“, sagt Müller-Thomkins. Beliebt ist laut Sonja Grau bei diesen Modellen das Norwegermuster. „Egal für welche Bommelmütze man sich letztendlich entscheidet, sie ist und bleibt sportlich und muss auch so kombiniert werden“, betont die Modeberaterin. Sie empfiehlt daher, Daunenjacke, Fellweste oder Parka dazu zu tragen. Und zum Mantel heißt es: Hut auf.

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