Mit sexy Shapewear eine Größe weniger

Hamburg (dpa/tmn) - Man darf es nicht sehen: das Pölsterchen. Und schon recht soll man nicht sehen, wie man es verbirgt: mit Shapewear. Schwarz, weiß, hautfarben - sehr groß scheint die Farbauswahl bei der sogenannten Shapewear nicht zu sein, lautet das Klischee.

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Was untendrunter versteckt ist, formt nicht nur schön, sondern sieht neuerdings auch gut aus. Die neuesten Kollektionen haben sogar bunte und sexy Stücke. Die Unterwäsche mit dem hohen Elasthananteil ist eigentlich nicht als Blickfang gedacht, sondern soll möglichst unauffällig andere Kleidungsstücke in den Fokus und die Problemzonen in den Hintergrund rücken. „Getragen unter einem Abendkleid, glättet sie die nicht ganz perfekten Stellen am Körper“, sagt Maria Hans, Personal Shopperin aus Hamburg. Das ist der Grund, warum besonders in Hollywood Frauen zu Shapewear greifen. „Hierzulande gilt es immer noch als etwas verpönt“, sagt Thomas Grün, Betreiber der Dessous-Akademie im hessischen Ginsheim-Gustavsburg.

Die moderne Formwäsche sei bequemer zu tragen und atmungsaktiv, sagt Grün. Er rät allerdings dazu, Shapewear nur mit wenigen Verzierungen zu kaufen: „Shapewear lässt sich auch mit Spitze verzieren, allerdings darf dies nur sparsam geschehen, damit es nicht zu sehr aufträgt.“

Shapewear gibt es in unterschiedlichen Formen, darunter Bodys mit und ohne Cup, Taillenformer, die wie breite Stretchgürtel aussehen, sowie Tops, Höschen und ganze Hosen. PrimaDonna oder Lascana etwa haben einen String im Sortiment, getragen wird das Modell bis zur Taille, dabei strafft das Vorderteil des Slips den Bauch.

Marie Jo L'Aventure bietet ein Unterkleid. Bauch, Taille und Po werden komplett abgedeckt, und die gesamte Figur erhält eine glatte Linie. Van de Velde zeigt einen Body, in dem ein BH integriert ist. Buntes kommt von Triumph, etwa ein knallpinkes Highwaist-Pantie, das den Bauch verkleinert.

Grün rechnet, dass man mit Shapewear bis zu eine Konfektionsgröße weniger erreichen könne. Shapewear sollte in der regulären Kleidergröße gekauft werden, denn darunter trägt man - abhängig vom Stück - meist noch normale Unterwäsche. Die Wäsche sollte bequem sitzen und darf keineswegs einengen.

„Jedes Teil Shapewear sollte man vor dem Kauf unbedingt anprobieren“, rät Sabine Tietz, Geschäftsführerin des Dessousherstellers Lascana in Hamburg. Gerade wer zum ersten Mal Formwäsche kauft, sollte zwei, drei verschiedene Stücke anziehen, um die Unterschiede herausfinden zu können. Das Anziehen von Formwäsche ist jedoch schwierig: „In die Produkte sollte man immer von oben einsteigen, das gilt auch bei formenden Shirts und Bodydresses“, sagt Marie-Theres Hartstein, Produktmanagerin bei Triumph in München.

Shapewear ist keineswegs nur ein Thema für füllige Frauen. Die Unterwäsche gibt es schon ab Größe 36. „Nicht jede schlanke Frau hat einen perfekten Körper“, erklärt Yvonne Ziegler von Levée in Sinsheim. Denn hier und da zeichneten sich - gerade ab einem bestimmten Alter - schon einmal Dellen oder Röllchen ab. Wer nicht möchte, dass das offensichtlich ist, kann sich mit Formwäsche behelfen.

Formwäsche ist nicht nur in der Frauenabteilung zu finden: „Auch Männer tragen Shapewear“, sagt Ziegler. Hier sind es vor allem Tops mit Ärmeln, die den Oberkörper formen sollen. Aber auch Hotpants - also eine Art enge Boxershort - sind nachgefragt. Sie formen den Po.

Neben dem tatsächlich formenden oder reduzierenden Effekt, hat die Wäsche eine psychologische Wirkung, sagt Tietz: Dadurch, dass man sich besser geformt und schlanker fühlt, sei die Körperhaltung oftmals aufrechter - und man damit noch ein Stück ansehnlicher.

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