Mit Statements glänzen: Motivshirts fallen auf

Regensburg (dpa/tmn) - Anker, Tierköpfe und nerdige Comicfiguren - solche Motive zieren schon seit längerem viele T-Shirts. Aber mit welchen Drucken liegt man diesen Sommer im Trend?

Mit Statements glänzen: Motivshirts fallen auf
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„Bei den Frauen waren und sind nach wie vor Motive mit Pailletten und Nieten die Umsatzbringer“, sagt Personal Shopperin Katrin Thörl-Schultz aus Regensburg. Dazu zählen zum Beispiel Paillettengesichter, Fotobilder mit Nieten und Sterne in allen Variationen.

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Insbesondere Frauen zwischen 25 und 50 Jahren seien bestrebt, ihr Tagesoutfit mit solchen Glanz- und Glitzerelementen aufzuwerten, um nicht langweilig zu wirken. Auch Caroline Klein vom Verband Deutscher Mode- und Textil-Designer (VDMD) bestätigt diesen Trend: „Der Print wird verziert mit Pailletten, Perlen, Stickereien, Nähereien, einem Stück Stoff oder auch Flock.“

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Neu sind laut Thörl-Schultz in diesem Sommer eine breite Auswahl an floralen Motiven - ebenfalls mit Pailletten. Nieten oder Pailletten zaubern aber nicht automatisch einen coolen, lässigen Look. Vielmehr muss das ganze Outfit stimmen, so Thörl-Schultz.

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Modeberaterin und Personal Shopperin Andrea Lakeberg aus Berlin empfiehlt zum Motivshirt etwa einen Mini-Lederrock aus weichem Nappaleder und Sneaker, die bis über den Knöchel reichen. Auch die Kombination mit offenem Hemd und der Boyfriend-Hose mit hohen Sandaletten passt gut. Klein rät zu Jeans oder kurzen Pants. „T-Shirt an, Hose an, und man ist angezogen“, erklärt Klein, wie einfach das Styling dank Motivshirt sein kann. „Ich finde, dass man durch ein gutes Shirt viele Outfits aufwerten kann.“

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Auch die Kombination mit einem Maxirock sieht schön aus. In diesem Fall muss das T-Shirt aber kurz geschnitten sein. Bei den Frauen liegt die Kunst letztendlich vor allem darin, ein Shirt glaubhaft zu präsentieren, also hinter den aufgedruckten Motiven oder Sprüchen zu stehen.

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In der Männermode sei das etwas anders. „Hier geht’s auch um Spaß, um Provokation oder darum, seine Lebenseinstellung zu zeigen“, so Thörl-Schultz. Von plumpen Sätzen wie „Bier formte diesen schönen Körper“ rät Lakeberg aber ab. „Durch die Wahl der Motive offenbart man viel von seiner Persönlichkeit“, erklärt Thörl-Schultz. Gut bedient ist man deshalb mit einer positiven Aussage.

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Als ein Trend für den Sommer zeichnen sich bei den Männern Fotodrucke mit Adventure-, Sport- oder Stadtmotiven ab, beschreibt Thörl-Schultz. Auch Logoshirts etwa mit Superhelden-Aufdrucken bleiben der Männermode erhalten.

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Wie bei den Frauen passt der Look auch bei Männern zur Jeans. Sie dürfen Motivshirts aber auch mal unter dem Sakko tragen, sagt Lakeberg. „Dann aber bitte nicht mit Büroschuhen, also schicken Leder- oder Wildlederschuhen, sondern definitiv mit Sneakern.“ Auch auf eine Kombination mit farbigen Bermuda-Shorts sollten Männer lieber verzichten.

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Nur langsam bewegt sich der Trend wieder weg von Statements und Logos, sagt Klein. „Ich finde, dass sich das ganz Neue sehr langsam dreht, dass es mittlerweile mehrere Saisons dauert, bis vielleicht wieder was ganz Neues kommt.“ Die Modedesignerin hat außerdem beobachtet, dass die neuen Motivtrends immer mehr bei beiden Geschlechtern zu finden sind. „Natürlich druckt man einem Mann kein Herzchen auf die Brust“, erzählt sie. „Aber gerade im Shirtbereich sehe ich nicht so stark den Unterschied.“

Demnach sind grafische Motive ein neuer Trend bei beiden Geschlechtern. Dazu zählen etwa abstrakte Zeichnungen und Handgemaltes, das an Höhlenmalereien erinnert.

Immer wichtiger wird neben dem Motiv selbst auch die Art des Aufdrucks. „Entweder ist er bewusst so extrem, dass man ihn deutlich fühlt oder so verarbeitet, dass er im Stoff drin ist“, erklärt Klein. „Durch neue 3D-Techniken bekommen Motivdrucke eine wertigere Optik“, sagt Thörl-Schultz.

Ein Motiv bleibt in allen Preissegmenten bestehen: Städtenamen wie New York, Paris oder Tokyo drucken selbst Topdesigner wie Chanel und Gucci für den kommenden Sommer auf Frauen- und Männer-Shirts. „Das kommt wohl nie aus der Mode“, bestätigt Lakeberg. Aber was steckt hinter der Langlebigkeit dieses Trends? Lakeberg mutmaßt: „Vielleicht sind es Sehnsucht und Fernweh.“

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