Natur trifft auf Hightech: Die neue Ski-Mode

München (dpa/tmn) - Biobaumwolle trifft auf Material aus Plastikflaschen: In diesem Winter muss auf den Ski-Pisten niemand frieren. Dafür sorgen neue Materialien, die die Körperwärme regulieren. Und bunte Farben sorgen für gute Laune.

In diesem Winter gibt es auf den Ski-Pisten viele technische Spielereien: Handschuhe mit GPS-Funktion beispielsweise oder Fleece-Westen, die im Rücken bis zu acht Stunden beheizbar sind. Wirklich stark treten aber die neuen Bekleidungs-Materialien auf, die die Atmungsaktivität verbessern und den Wärmehaushalt kontrollieren.

„Function meets Fashion“ lautete dann auch ein Trend-Motto Anfang des Jahres auf der Fachmesse „ispo“ in München. Neue Materialien, die die eigene Körperwärme mittels metallischer Materialien und Kunstfasern zur Heizung in der Jacke machen, würden auf knallige Optiken treffen. Bei den Farben gebe es „Neukompositionen wie Burnt Orange, Storm-Grau, Hot Pink oder Sulphur-Gelb“. Aber auch Neon-Farben kombiniert mit Schwarz, Weiß oder Braun seien angesagt.

Auffällig sind die feinen Details der Winterbekleidung. Bei den Jacken sind die Ellenbogen vorgeformt, bei den Hosen die Knie. Die Skijacke „Ladies Drome“ von Kjus zum Beispiel hat einen abnehmbaren Halswärmer, wasserdichte Reißverschlüsse und kann an der Skihose fixiert werden. Die Form ist speziell auf den weiblichen Körper zugeschnitten.

„Der Trend geht zu leichter Ware und weichen Materialien“, sagt Helmut Buchheimer, Zentraleinkäufer bei Sportscheck in Unterhaching bei München. Die Ware sei noch deutlich komfortabler geworden - flexibler und elastischer, die Schnitte körpernah. Besonders die Skihosen würden durch das Stretchmaterial warm halten und seien modischer. „Es darf wieder Bein gezeigt werden“, fügt Buchheimer hinzu - das sei ganz besonders den Frauen wichtig. Hingucker gibt es reichlich: Toni Sailer Sports zum Beispiel zeigt eine Kollektion mit eingefärbten Fellkrägen, Jacken in Lackoptik und einem Logo aus Swarovski-Steinen.

Die Kleidung soll aber nicht nur modisch sein und gut aussehen, sondern den Körper warm halten, vor Wind und Regen schützen und gleichzeitig Körperfeuchtigkeit nach außen abgeben. So funktionieren beispielsweise die Jacke und die Hose „Alpinist“ vom Hersteller Gore-Tex. Neue Technologien machen die Kleidung extrem leicht und widerstandsfähig: „Nutze deine Körperwärme“, heißt es bei dem Outdoor-Spezialisten der Marke Columbia. Sie arbeiten mit der Omni-Heat Thermal Reflective Technologie, die für eine durchschnittliche Wärmezunahme von 20 Prozent ohne zusätzliches Gewicht oder Material sorgt. Die Technik reguliert die Körperwärme, indem die vom Körper abgegebene Wärme reflektiert und erhalten wird, während Feuchtigkeit und übermäßige Wärme nach außen abgeleitet werden.

Aus 100 Prozent Plastikflaschen-Material besteht die Jacke „Clariden 3in1“ im Hauptmaterial der Innen- und Außenjacke der Marke Vaude. Die Herstellung funktioniert den Angaben zufolge so: „Die verbrauchten PET-Flaschen werden gereinigt, zermahlen und anschließend zu neuem Garn und Stoff verarbeitet.“ Für Buchheimer fällt die PET-Flaschen-Kleidung unter „Einzelfälle“, die noch nicht durchgedrungen sind. Solche Stoffe könnten nicht so schön verarbeitet werden wie herkömmliche Garne.

Das „Bilskirner Jacket“ von Klättermusen besteht aus Biobaumwolle und recyceltem Polyester. Es verzichtet auf schädliche Imprägnierungen sowie auf eine Membran - das sorgt für maximale Dampfdurchlässigkeit. Und es ist ökologisch sinnvoll.

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