„Wir wünschen uns...“ - Die Liste der Wunsch-Klassiker

Stuttgart (dpa) - Friedlich, stressfrei und weiß soll es an Weihnachten werden - und am besten gleich so wie früher. Eine Liste beliebter Wünsche, die sogar wahr werden könnten - glaubt man Experten.

„Wir wünschen uns...“ - Die Liste der Wunsch-Klassiker
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Wunschzettel vor Weihnachten sind oft lang. Elektrogeräte, Schmuck oder Kosmetikartikel werden darauf häufig auftauchen. Die Menschen in Deutschland wollen in diesem Jahr im Schnitt 285 Euro für Geschenke ausgeben, wie kürzlich ein Marktforschungsunternehmen herausfand. Weil das Weihnachtsfest immer mehr zu einem Konsumfest auszuarten scheint, folgen nun einige (unbezahlbare) Wunsch-Klassiker. Wir wünschen uns...

Friedliche Weihnachten: Draußen rieselt leise der Schnee, drinnen herrscht heimelige Atmosphäre bei Kerzenschein? Von wegen. Bei vielen Familien wird zum Fest gestritten und gezankt. Geht auch ohne, wie die Kieler Diplom-Psychologin Svenja Lüthge sagt. Damit die Weihnachtsganskeule nicht zum Wurfgeschoss, sondern zum versöhnlichen Festtagsmahl wird, rät die Expertin: „Wichtig ist, Streitereien nicht an Heiligabend auszutragen, sondern dafür einen Termin im neuen Jahr zu vereinbaren.“

Weiße Weihnacht: Wer den Heiligen Abend und die Feiertage garantiert im Schnee verbringen will, muss hoch hinaus: Oberhalb von 900 Metern - beispielsweise in den Mittelgebirgen - liege die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten bei mehr als 90 Prozent, sagt ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes. „Da ist es fast immer weiß.“ Schnee-Fans könnten also auf den Feldberg in Baden-Württemberg, die Wasserkuppe in Hessen oder den Brocken im Harz in Sachsen-Anhalt steigen. Wem das zu anstrengend ist: Im Handel gibt es auch künstlichen Schnee aus der Dose zu kaufen.

Weihnachten wie damals: Auch in diesem Jahr werden sich unter vielen Weihnachtsbäumen Hightech-Geschenke stapeln: teure Smartphones, Tablets oder 3D-Drucker. Wie wäre es zur Abwechslung mit Klassikern? Holzspielzeug, Bücher oder Omas handgestrickte Socken haben Charme. Damals wie heute.

Weihnachten ohne Stau: Wer auf dem Weg zur Familie oder in den Skiurlaub Blechlawinen vermeiden will, sollte nicht am 19. oder 20. Dezember losfahren. An beiden Tagen erwartet der Auto Club Europa (ACE) dichten Verkehr auf allen Fernstraßen in Deutschland. „Erste Weihnachtsheimkehrer, Pendler, Urlauber und Einkäufer verstopfen die Straßen schon ab der Mittagszeit“, prognostiziert ein Sprecher des Clubs in Stuttgart. An Heiligabend sei es vor allem vormittags noch einmal voll auf den Straßen. „Ab dem frühen Nachmittag wird dann aber Ruhe einkehren.“ Doch Heilig Abend auf der Autobahn...?

Weihnachten ohne schlechtes Gewissen: Das Gemüse für das Festtagsmenü kommt aus dem Naturkostladen, das Fleisch vom Biohof - warum nicht auch beim Weihnachtsbaum auf Nachhaltigkeit setzen? Der Naturschutzbund Baden-Württemberg (Nabu) kritisiert, dass zu wenig naturnah angebaute Weihnachtsbäume angeboten werden. „Wem daran liegt, der kann mit seiner Kaufentscheidung Veränderungen in Gang setzen“, sagt Nabu-Landwirtschaftsreferent Matthias Strobl. Die Nachfrage auch nach Christbäumen, die nicht mit Pestiziden behandelt wurden, müsse bei den Anbietern ankommen. Der ideale, ökologisch unbedenklichste Weihnachtsbaum sei selbst geschlagen in einem Wald, so der Nabu. Aber bitte nur, wenn es Förster oder Pächter erlauben.

Weihnachten wie im Märchen: Immer häufiger löst der Weihnachtsmann mit fliegendem Schlitten und Rentieren hierzulande das Christkind als Geschenkebringer ab. Kein Wunder, dass das skandinavische Wild auch in Deutschland gezüchtet wird. Nach Schätzungen von Rentier-Experte Thomas Golz aus dem brandenburgischen Schenkenberg leben bis zu 300 Exemplare in deutschen Tierparks und Zuchten. Golz hält zur Freude vieler Familien sogar ein Rentier mit dem Namen Rudolph. Einige seiner Tiere könnten sogar fliegen, behauptet er augenzwinkernd. Unklar ist nur, ob Rudolph eine leuchtend rote Nase hat.

Schuldenfreie Weihachten: Damit am Heiligen Abend nicht der Pleitegeier über dem Weihnachtsbaum kreist, sollte beim Kauf von Geschenken nicht zu sehr auf den Putz gehauen werden. „Schenken ist kulturell und psychologisch eine hoch komplizierte Angelegenheit, bei der man vieles falsch machen kann“, sagt Konsumforscherin Lucia Reisch von der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen am Bodensee. Statt sich unreflektiert in den Rummel zu begeben, solle man überlegen, welche Geschenke vielleicht fantasielose „Muss-Geschenke“ seien, welche möglicherweise außerhalb des Budgets lägen oder ob man auch einfach mal Zeit verschenken könne.

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