Nur noch 50 Fälle bis zum 1000. „Tatort“

Berlin (dpa) - Am Sonntag kommt der 950. „Tatort“ im Fernsehen. Wie der ARD-„Tatort“-Koordinator Gebhard Henke in einem dpa-Interview sagte, ist es „ein ganz normaler“ Krimi. „Das macht einfach der, den's trifft, und das ist der ORF.1 Titel: „Gier“.“

Nur noch 50 Fälle bis zum 1000. „Tatort“
Foto: dpa

Das Wiener Team Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) ermittelt darin bei der intriganten Fabrikantenfamilie Wendler.

Wahrscheinlich Ende 2016 steht dann der 1000. „Tatort“ an, für den sich die ARD etwas Besonderes ausdenken will, wie Henke sagt. Die Krimireihe „Tatort“ gibt es seit Ende 1970. Als ihr Erfinder gilt der frühere WDR-Fernsehspielchef Gunther Witte.

Ausgangspunkt des Falls vom Sonntag ist ein Unfall in einer Chemiefabrik, der eine Schwangere das Leben kostet. Schuld am Tod ist der mangelhafte Schutzanzug einer Firma, die zum Wendler-Konzern gehört. In der Folge kommt es noch zu mehreren Morden.

In der von den ARD-Anstalten sowie dem österreichischen und Schweizer Fernsehen produzierten Krimireihe „Tatort“ sind zurzeit 20 Teams im Einsatz. Regelmäßig haben die Filme allein in Deutschland um die zehn Millionen Zuschauer.

Vergangenen Sonntag hatte der neueste Münster-„Tatort“ mit Axel Prahl und Jan Josef Liefers („Erkläre Chimäre“) sogar erneut wieder mehr als 13 Millionen Publikum. Das Figuren-Duo Thiel und Boerne mimte darin ein Männerpaar, was zu einer kleinen Debatte darüber führte, ob die Zeit nicht grundsätzlich reif für einen schwulen Kommissar sei. Bisher gibt es nur im Schweizer „Tatort“ eine lesbische Kommissarin.

Nach dem Aus des Leipziger Teams vom MDR gibt es vom kommenden Jahr an ein neues Team in Dresden. Der Südwestrundfunk kündigte an, seinen Bodensee-„Tatort“ mit Eva Mattes 2016 einzustellen. Laut SWR-Sprecher Wolfgang Utz ist erst nach der diesjährigen Sommerpause mit dem Nachfolge-Konzept, dem Ort und der Besetzung zu rechnen. Viele Städte und sogar Regionen in Baden-Württemberg warben schon öffentlich für sich. Zur Frage nach einem ersten schwulen Ermittler sagte Utz lediglich: „Es ist nichts ausgeschlossen.“

In den vergangenen Monaten gab es auch Wechsel in den klassischen „Tatort“-Städten Berlin und Frankfurt sowie einen Neustart in Franken.

Nach einer Delle in den 90er Jahren und auch noch nach dem Jahr 2000 ist der „Tatort“ in den vergangenen Jahren zur Kultsendung, auch bei jüngeren Zuschauern, geworden. Für viele ist es Ritual, am Sonntag den Krimi zu schauen und noch am Montag darüber zu reden.

Dienstälteste Ermittlerin in der Serie ist zurzeit Lena Odenthal, gespielt von Ulrike Folkerts, die seit mehr als 25 Jahren in Ludwigshafen im Einsatz ist. Zu den bekanntesten früheren Stars der Reihe gehören Hansjörg Felmy, Manfred Krug und natürlich Götz George als Schimanski.

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