Rapper Sido fliegt nach Handgemenge beim ORF raus (mit Video)

Wien (dpa) - Ein Faustschlag hat die Karriere von Rapper Sido im österreichischen Fernsehen vorzeitig beendet: Der 31-Jährige habe einen Journalisten auf offener Bühne geschlagen und wüst beschimpft, bestätigte der öffentlich-rechtliche Fernsehsender ORF am Samstag.

Der Sender beendete mit sofortiger Wirkung die Zusammenarbeit mit Sido. Am Samstagabend zeigte der ORF Videomaterial des Vorfalls in der Sendung des betroffenen Journalisten.

Der Berliner Rapper saß in Wien als Juror in der Castingshow „Die große Chance“. Während der Live-Sendung Freitagabend bezeichnete er den Journalist und TV-Moderator Dominic Heinzl als „Dominic Hampl oder wie der heißt“. Als der Journalist nach dem Ende der Show das Gespräch mit Sido suchte, kam es zum Handgemenge. Ein Security-Mann von Sido versuchte zu verhindern, dass eine ORF-Kamera die Situation filmte. Kamera und Ton liefen trotz dieser Behinderung aber weiter. So ist zu sehen, wie Heinzl plötzlich zu Boden geht.

„Ich bin extrem enttäuscht, da ich Sido als Künstler, Juror und auch als polarisierende Persönlichkeit schätzen gelernt habe. Auch wenn gegenseitige Provokationen unintelligent sind und auch wenn man seine Lebensgeschichte mit in Betracht zieht und respektiert, so ist aber dann die Grenze erreicht, wenn es gewalttätig wird“, sagte ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner zum Rauswurf.

Sidos Management war auf Anfragen der dpa auch am Sonntag nicht erreichbar. Der Rapper meldete sich aber am Samstag auf Twitter selbst zu Wort: „good bye orf1 !!!!“ Außerdem veröffentlichte Sido, der mit bürgerlichem Namen Paul Würdig heißt, einen Link zu einer Facebook-Gruppe, die sich mit ihm solidarisierte. „Sido 1 Heinzl 0“ hatte bis Sonntagmittag über 42 000 Likes bekommen.

In Sozialen Netzwerken wurde die Auseinandersetzung der beiden Männer viel diskutiert. Das Gerücht, der Journalist habe Sido vor dem Faustschlag angespuckt, hielt sich hartnäckig. Auf dem veröffentlichten Video war das nicht zu sehen. Der ORF erklärte, dazu sei es nicht gekommen.

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