Schauspielerin Gaby Dohm: "Die Rolle ist für mich ausgereizt"

Gaby Dohm spricht über ihren Ausstieg bei "Um Himmels Willen" und über ihr Verhältnis zu Weihnachten.

Schauspielerin Gaby Dohm: "Die Rolle ist für mich ausgereizt"
Foto: Ursula Düren/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

Düsseldorf. Fest der Lüge statt Fest der Liebe: Um vor ihren erwachsenen Kindern zu verbergen, dass sie längst geschieden sind, machen die Bestsellerautorin Elli (Gaby Dohm) und ihr Ex-Mann Robert jedes Jahr an Weihnachten einen auf heile Welt. Auch diesmal setzen Elli und Robert in der turbulenten ARD-Komödie „Alle unter einer Tanne“ (Heute, 20.15 Uhr) alles daran, den schönen Schein einer intakten Ehe zu wahren.

Frau Dohm, in der Komödie „Alle unter einer Tanne“ spielen Sie eine Karrierefrau im Weihnachtsstress. Hat’s Spaß gemacht?
Gaby Dohm:
Oh ja, das war sehr lustig. Allerdings beruht eine Komödie ja im Wesentlichen auf Genauigkeit, da muss jeder Griff und jeder Satz sitzen. Von daher war’s auch anstrengend. Dazu kam, dass wir nicht in kleinen Häppchen gedreht haben, sondern oft drei Szenen gleich hintereinander, damit das Ganze einen lebendigen Fluss bekommt. Wir haben das fast wie eine Theateraufführung aufgenommen, und es war natürlich spannend, ob das bei den vielen Schauspielern auch immer gelingt.

Muss man für eine Komödie in der richtigen Stimmung sein?
Dohm:
Nicht unbedingt, die Figuren in einer Komödie sind ja nicht zwingend lustig drauf, die verhalten sich nur für den Zuschauer lustig. Man muss die genauso ernst nehmen wie in einem TV-Drama und dementsprechend auch ernst spielen. Ich habe zwar schon beim Lesen des Drehbuchs oft laut gelacht, weil es ja hoch hergeht in der Geschichte, aber beim Drehen sind dann alle hochkonzentriert und möchten es so gut wie es eben geht hinbekommen. Bei Komödie kommt es wie gesagt in erster Linie auf Genauigkeit an.

In dem Film wird gelogen und geheuchelt, dass sich die Balken biegen. Ist Weihnachten die ideale Plattform für Lug und Trug?
Dohm:
Klar, das Fest bietet sich dafür an, weil dieser Wunsch, dass alles schön und heiter und heilig ist, der ist ja da. Alle wollen sich zusammennehmen, um gemeinsam zu feiern, niemand will den anderen verletzen — und genau das führt dann oft zu einem falschen Ton, zu den innerlichen Verrenkungen und manchmal eben auch zu Spannungen, die sich dann entladen.

Haben Sie solche Erfahrungen auch schon im echten Leben gemacht?
Dohm:
Nee, ich habe immer versucht, genau das zu vermeiden und auch schon die ein oder andere Weihnachtseinladung ausgeschlagen, indem ich einfach gesagt habe: „Du, entschuldige, ich bin dieses Jahr so viel gereist, ich bleibe lieber zu Hause.“ Verstehen Sie mich nicht falsch, ich halte Weihnachten für ein wunderschönes Familienfest, aber man muss das ja nicht jedes Jahr auf die genau gleiche Art und Weise zelebrieren.

Und warum steigen Sie aus der Serie „Um Himmels Willen“ aus, in der Sie seit zwei Jahren mit großem Erfolg die Mutter Oberin gespielt haben?
Dohm:
Weil ich das eine ganze Weile gemacht habe und mich nicht so wahnsinnig gerne wiederhole. Die Rolle ist für mich ausgereizt und hat auch nicht so viel privaten Hintergrund. Da geht es immer nur um das Abrechnen mit dem Bürgermeister, und das wiederholt sich auf die Dauer dann doch. Es war eine sehr schöne Zeit, aber jetzt ist es auch wieder gut.

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