Schauspielerin Hildegard Krekel gestorben

Köln (dpa) - Sie hatte Freude am Leben und jede Menge Power. Aber seit Jahren kämpfte Hildegard Krekel gegen ihre Krebserkrankung. Am Sonntag hat sie den Kampf verloren. Mit 60 Jahren starb sie in Köln.

Die gebürtige Kölnerin hat viel im Fernsehen gemacht: Schon mit 14 stand sie für einen Krimi vor der Kamera, in den 80ern in der ZDF-Serie „Detektivbüro Roth“, auch bei der Kindersendung „Sesamstraße“ war sie dabei. Aber für die Fernsehzuschauer blieb sie irgendwie immer die Tochter von „Ekel Alfred“ in der TV-Serie „Ein Herz und eine Seele“, die in den 70er Jahren lief.

Als Rita spielte sie die aufmüpfige Tochter des Sozi-Hassers „Ekel Alfred“ (Heinz Schubert) aus dem Ruhrpott, Inbegriff des westdeutschen Spießers. Ihren Film-Vater treibt die linke Weltverbesserin mit ihren Sprüchen zur Weißglut. An der Seite des reaktionären Familienoberhaupts spielte Elisabeth Wiedemann Ehefrau Else, beschimpft als „dusselige Kuh“, und Diether Krebs den Schwiegersohn.

Von dem gesamten Schauspiel-Ensemble in Urbesetzung und später der zweiten Staffel mit Helga Feddersen als Ehefrau und Klaus Dahlen als Schwiegersohn Michel lebt nur noch Elisabeth Wiedemann. Diether Krebs starb im Jahr 2000 ebenfalls an Krebs mit nur 52 Jahren, Drehbuchautor Wolfgang Menge im vergangenen Jahr mit 88 Jahren. Heinz Schubert lebte bis 1999.

Zuletzt hatte Hildegard Krekel für die WDR-Serie „Ein Fall für die Anrheiner“ vor der Kamera gestanden. Zu ihrem 60. Geburtstag im vergangenen Jahr hatte noch jemand aus dem Team gewitzelt, dass sie wohl noch bis 70 weitermachen würde. „Ich muss nicht für meine Rente arbeiten, sondern nur noch für mein Publikum“, hatte sie damals geantwortet und kein Wort darüber verloren, wie viel Kraft ihr die Arbeit abverlangte. Der Kampf gegen die Krebserkrankung kostete Kraft.

Im Sommer vergangenen Jahres stand sie für die Serie zum letzten Mal vor der Kamera. Und da war schon klar, dass es wie bisher nicht weitergehen konnte. In ihrer Rolle als Uschi Schmitz brach Hildegard Krekel zu einer Reise nach Australien auf. Von unterwegs sollte sie sich immer mal wieder melden.

„Der Tod von Hidegard Krekel trifft uns sehr. Mit ihr verlieren wir eine große Volksschauspielerin, die die Menschen berührte“, meinte die Produzentin der Serie in einer schriftlichen Mitteilung. Wunderbare Kollegin, warmherziger Mensch, hieß es darin.

Und wohl auch völlig uneitel. Hörspiel hatte sie gemacht, Theater, Fernsehen, Film und Synchronisation. Die Rheinländerin war Synchronstimme der weltbekannten Schauspielerinnen Bette Davis und Helen Mirren. „Ich bin eine alte Kommode, die viele Schubladen hat“, sagte sie mal über sich selbst.

Hildegard Krekel hinterlässt zwei erwachsene Töchter und einen Enkelsohn.

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