Bildhauer klagt gegen Bank

Berliner Geldinstitut kappte Kunst am Bau.

Radolfzell/Berlin. Der satirische Bildhauer Peter Lenk will gerichtlich gegen die Investitionsbank Berlin (IBB) vorgehen, nachdem diese ein Kunstwerk von ihm entfernt hat. „Ich bin gezwungen, das zu machen“, sagte der am Bodensee lebende Künstler am Montag

. Er habe bereits einen Anwalt beauftragt und wolle auf Wiederherstellung des Werkes „Karriereleiter“ klagen.

Die Arbeit stellt drei Menschen mit Aktentasche dar, die eine Leiter erklimmen und sich dabei gegenseitig behindern. Die IBB habe das Kunstwerk vor einigen Jahren gekauft, damals noch unter dem früheren IBB-Chef Dieter Puchta. „Und nun haben sie die Leiter, ohne mich zu informieren, abgeflext“, sagte Lenk.

Aus Lenks Sicht ein Unding, da Kunstwerke — und besonders Kunst am Bau — urheberrechtlich geschützt seien. Bei der IBB sieht man sich dagegen im Recht: „Wir sind der Meinung, dass wir das durften“, sagte IBB-Sprecher Jens Holtkamp am Montag. „Alles Weitere müssen die Anwälte klären.“

Die „Karriereleiter“ sei entfernt worden, weil sie keine gute Visitenkarte darstelle. „Das entspricht nicht unserem Leitbild.“ Gerüchte, das Kunstwerk sei abgebaut worden, weil die oberste Figur auf der Leiter Ähnlichkeit mit dem jetzigen IBB-Vorstand Ulrich Kissing habe, wies Holtkamp zurück.

„Das ist abstrus.“ Auch Peter Lenk selbst argumentiert, er habe Kissing damals gar nicht gekannt. „Die Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist diesmal wirklich rein zufällig.“ dpa

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