Marbach sichert sich Kafkas „Mäuse-Brief“

Marbach (dpa) - Nur vier Seiten, aber womöglich ein kleiner Schlüssel zu Franz Kafkas Werk: Das Deutsche Literaturarchiv hat sich bei einer Auktion für eine nicht genannte Summe den „Mäuse-Brief“ des Schriftstellers gesichert.

Der Kauf war dank mehrerer Spenden möglich geworden, wie das Literaturarchiv am Samstag mitteilte. Den vierseitigen Brief hatte Kafka am 4. Dezember 1917 verfasst. Der Prager Autor berichtet darin seinem Freund Max Brod von seiner Angst vor Mäusen. Der Brief befand sich jahrzehntelang in privater Hand.

Das Deutsche Literaturarchiv verfügt über eine der wichtigsten Kafka-Sammlungen weltweit. Vom 11. April 2013 an wird der „Mäuse-Brief“ mit anderen Handschriften Kafkas in einer kleinen Ausstellung gezeigt. „Der "Mäuse-Brief" kann als ein (kleiner) Schlüssel zu Kafkas Werk gelten, in dem sich Figuren der Angst und des Komischen unauflöslich vermischen“, heißt es in einer Mitteilung des Literaturarchivs. Kafka schrieb: „Das was ich gegenüber Mäusen habe, ist platte Angst. Auszuforschen, woher sie kommt, ist Sache der Psychoanalytiker, ich bin es nicht.“

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