Afghanen spielen Shakespeare in Neuss

16 Theatergruppen aus sieben Ländern treten im „Globe“ an der Rennbahn auf.

Neuss. Shakespeare vom Hindukusch: Bei seiner ersten Reise in den Westen präsentiert das afghanische Ensemble Roy-e-Sabs beim 22. Shakespeare-Festival in Neuss die „Komödie der Irrungen“. Die Aufführung am 11. Juni ist einer der Höhepunkte des diesjährigen Festivals zu Ehren des englischen Dramatikers vom 7. Juni bis 7. Juli. Auf die Bühne des Neusser Globe, einem Nachbau des originalen Londoner Shakespeare-Theaters, kommen insgesamt 16 Produktionen aus sieben Ländern, wie die Stadt am Freitag mitteilte.

Die Bandbreite reicht von der kabarettistischen Auslegung bis zur Hip Hop-Version. Den Auftakt bildet die finstere und farbenprächtige Version der Tyrannen-Tragödie „Macbeth“ vom Londoner Icarus Theatre. Vertreten sind auch Schauspiel-Ensembles aus Polen, Litauen und Paris.

Ein guter Bekannter ist in Neuss der Regisseur Dan Jemmett, der sich diesmal mit „Trois Richard“ Shakespeares blutrünstiges Königsdrama „Richard III“ vorgeknöpft hat. Seine Devise: Selbst dem grausigsten Geschehen sind noch komische Seiten abzugewinnen. Für das kriegerische Drama „Henry V.“ verwandelt die britische Propeller Company die Globe-Bühne in ein Schlachtfeld.

Das Rheinische Landestheater stellt John von Düffels „Sieben Sonette“ vor, eine zeitgenössische Abhandlung von Shakespeares erotisch-rätselhaften Sonetten. Mit „Othello“ als Hip Hop-Aktion endet das Neusser Festival an der Rennbahn, das Shakespeare einmal mehr in allen erdenklichen Facetten auslotet. Der Karten-Vorverkauf beginnt am 28. März. dpa

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