"Der nackte Wahnsinn" in Wuppertal - Die Komödie des Theaters

Michael Frayns Stück „Der nackte Wahnsinn“ im Wuppertaler Schauspielhaus.

Wuppertal. Die gute Nachricht zuerst: Miserabler kann man nicht spielen. Fehlt nur noch die schlechte Botschaft: Schade, dass es das munter-komische Ensemble nur in sieben weiteren Vorstellungen versuchen kann.

Eine zweitklassige Theatertruppe studiert ein drittklassiges Stück ("Nackte Tatsachen") ein. Gleich dreimal zeigt Frayn, wie sich die sensiblen Künstlerseelen mit Sticheleien und Seitenhieben, am Ende gar mit einer Axt bekriegen - bei der missratenen Generalprobe, einer regulären Aufführung und der aus dem Ruder laufenden Vorstellung.

Vor allem Ingeborg Wolff ist brillant darin, eine schlechte Schauspielerin zu sein. Anja Barth steht ihr in nichts nach, sondern tippelt aufreizend neben ihr her. Als naives Blondchen fehlt ihr nicht nur dann der Durchblick, wenn sie mal wieder eine Kontaktlinse verliert.

Die turbulente Persiflage auf den Theaterbetrieb lebt vom Versuch der Figuren, auf der Bühne eine Ordnung aufrechtzuerhalten, die es in Wahrheit nicht gibt. Das Ergebnis ist Theater im Theater: wunderbar dilettantisch und wahnsinnig komisch.

2 1/2 Std., 1 Pause, nächste Auff.: 29.4., 15 Uhr, 5.5. u. 2.6., 19.30 Uhr, Karten: Telefon 569-4444

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