Reise in Tutanchamuns Grab

Altes Ägypten: Die Wanderausstellung gastiert in Köln – zu sehen sind jedoch nur Nachbildungen.

Köln. Eigentlich sind die Schätze im Alten Ägypten beheimatet. Zu sehen waren sie aber in Barcelona, Zürich, München, Hamburg - und nun kommen sie nach Köln. Die Wanderausstellung "Tutanchamun - Sein Grab und seine Schätze" gastiert ab dem 24. September in der Expo XXI.

Mehr als 1000 Repliken zeigen den Grabschatz des Tutanchamun so, wie ihn sein Entdecker Howard Carter am 4. November 1922 vorgefunden hat. Die Grabbeigaben sind in dieser Vollständigkeit nirgendwo sonst auf der Welt zu sehen, nicht einmal in Ägypten.

Die weltberühmte Goldmaske des Tutanchamun, der Schmuck der Mumie, Geschmeide, Amulette und Figuren können in einem 90-Minuten-Rundgang betrachtet werden. Einziges Manko: Auch wenn die Schätze von ägyptischen Kunsthandwerkern maßstabsgetreu nachgebaut wurden - sie wurden eben nur nachgebaut. Die Figuren bestehen aus Holz, Kunststoff oder Alabaster und wurden teilweise mit Blattgold veredelt.

Martin von Falck, Ägyptologe und wissenschaftlicher Leiter der Ausstellung, sagt dazu: "Ein Vorteil bei Repliken ist, dass die Besucher die größten und schönsten Stücke ohne Barrieren betrachten können - nicht wie bei den Originalen im Museum in Kairo. Dort steht alles in Vitrinen, weil es geschützt werden muss."

Zusätzlich sei die Ausstellung "modern aufbereitet, die Besucher erhalten tiefgehendere Infos, es wird auf viele Details hingewiesen". Ein Grabschatz also für die breite Bevölkerung. Immerhin, es scheint zu klappen - rund 1,6 Millionen Menschen haben die Nachbauten der drei Grabkammern bisher besucht.

Der Gesamteindruck zählt also. Auf 4000 Quadratmetern werden Filme über die Ausgrabungsarbeiten der Stätte gezeigt, tragbare Audio-Guide-Systeme für jeden Besucher erzählen auf Knopfdruck Wissenswertes.

Und da gibt es einiges. So entdeckte der britische Forscher Howard Carter das Grab erst nach fünf Jahren unermüdlicher Grabungstätigkeit. Und auch die Geschichte Pharao selbst ist spektakulär: Tutanchamun bestieg bereits mit sieben Jahren den Thron.

Der Sohn Echnatons und vermutlich seiner Hauptgemahlin Nofretete starb im Alter von etwa 19 Jahren aus ungeklärter Ursache. Was sein Grab im Tal der König so einzigartig macht: Als einziges wurde es nicht von Grabräubern ausgeplündert - sah bei der Entdeckung also fast noch genauso aus wie vor 3300 Jahren.

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