„Rocky Horror Show“: Kult mit Konfetti und Kostüm

Die Deutschlandpremiere der Neuinszenierung der Rocky Horror Show feiert im Kölner Musical Dome eine umjubelte Premiere.

Köln. Es gibt Dinge, die sind einfach Kult und das über Generationen hinweg. So ist Richard O’Brein’s „Rocky Horror Show“ seit fast vier Jahrzehnten ein Dauerbrenner. Das zeigen bei der Deutschlandpremiere der Neuinszenierung im ausverkauften Kölner Musical Dome, die vielen jungen Gäste im Publikum.

Dabei ist die zweistündige Show ein großes Ritual — Lieder werden textsicher mitgesungen, Kostüme der Hauptdarsteller sind bei den Fans Pflicht und ohne Konfetti, Reis und fliegende Klopapierrollen wäre die Show nur halb so schön. Selbst die Regenszene auf der Bühne wird mittels Wasserpistolen für das Publikum zum realen Ereignis.

Mit Ritualen hat auch Erzähler Sky du Mont zu kämpfen. So wenn ihm bei seinen Auftritten immer wieder lautstark „boring“ (engl. langweilig) entgegen schallt. „Hey Leute, ihr müsst das nur einmal anhören, ich muss das jeden Abend ertragen“, gibt sich der Schauspieler schlagfertig. Die Geschichte selbst ist schnell erzählt: Das frisch verlobte Paar Brad und Janet hat bei einer Reise eine Autopanne und sucht beim Haus von Fank’n’Furter Hilfe.

Der exzentrische Hausherr in Strapsen und Korsett will an diesem Abend seine perfekte Kreatur erschaffen. Dabei holt der Außerirdische vom Planeten Transsexual aus der Galaxie Transylvania nicht nur Rocky Horror auf die Welt, sondern verwandelt das prüde Ehepaar in völlig neue Menschen.

In den Hauptrollen glänzt bei der umjubelten Premiere neben den genial spielenden Rob Morten Fowler (Frank’n’Furter) auch Diener Riff-Raff (Matt McKenna) und seine Kollegin Magenta (Djalenga Scott). Extraklasse ist die Band um Jeff Frohner, die aus der Show eine große Party macht.

Im Musical Dome gehörten auch zahlreich Promis zu den Gästen, die teilweise ihre ganz besondere Beziehung zur „Rocky Horror Show“ haben: „Das Geniale ist, dass man sich auf einen Schlag 35 Jahr jünger fühlt. Das erste Mal habe ich die Show zwei Jahre nach meinem Einstieg als Fußballprofi gesehen“, erinnert sich Torwartlegende Toni Schumacher. „Für mich war das der erste Kontakt mit der wirklichen Welt“, sagt Lindenstraßen-Schauspieler Moritz Sachs.

Auch Ford-Chef Bernhard Mattes hat gute Erinnerungen an die Show: „Die Show ist eine ganz alte Erinnerung. Ich war schon mal im Rocky Horror Fieber. Jetzt freue ich mich auf die neue Inszenierung.“ Für Musiker Stefan Brings ist die Show eine Begegnung mit der Historie der Band: „Das waren Stücke, die wir bei unseren Anfängen als Erstes geprobt haben und das war ziemlich anspruchsvoll.“

Die Show läuft bis zum 10. Juli im Musical Dome (Karten: Telefon 01805/2001). Im Düsseldorfer Capitol Theater ist sie vom 20. September bis zum 2. Oktober zu Gast.

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