Endgültiges Aus für den Fernsehpreis

ARD, ZDF, RTL und SAT.1 sind einig, sich nicht mehr einigen zu können.

Endgültiges Aus für den Fernsehpreis
Foto: dpa

Köln. Der „Deutsche Fernsehpreis“, bisher im Wechsel von den vier großen Sendern im Mai ausgestrahlt, ist Geschichte. Die vier Sender-Chefs haben sich auf kein neues Konzept des Preises einigen können, der 2014 zum letzten Mal verliehen wurde.

Alles, was man in den vergangenen Jahren über den Zustand des deutschen Fernsehens wissen musste, war, wo es seinen einzigen gemeinsamen und damit wichtigsten Preis verlieh: in einem TV-Studio auf einem Produktionsgelände in einem Gewerbegebiet in Köln-Ossendorf. Die TV-Gala war für die Geladenen der trostloseste Anlass des Jahres, in Abendkleid und Smoking einer unsäglichen Show beizuwohnen, um sich anschließend bei schlecht gekühlten, aber gesponserten Getränken darauf zu einigen, dass dieser Preis in Wahrheit gar nicht geht.

Dennoch ist das „Aus“ eine Zäsur: Die Unfähigkeit von ARD und ZDF auf der gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen und von RTL und SAT.1 auf der privatwirtschaftlich-werbefinanzierten Seite, sich darauf zu einigen, was gutes deutsches Fernsehen ist, bedeutet, dass mit dem Preis der kleinste gemeinsame Nenner verloren gegangen ist, was gutes deutsches Fernsehen ist. Und damit auch der Maßstab, was noch Qualität und was nur Quotenmacherei ist. Schade für die Zuschauer. tüc

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