Ang Lee wollte seinen Vater „immer stolz machen“

Berlin/Hamburg (dpa) - Für den taiwanesischen Regisseur Ang Lee war das Urteil seines Vaters immer sehr wichtig. Der Oscar-Preisträger („Brokeback Mountain“, 2005), sagte dem „Zeitmagazin“: „Ich wollte ihn immer stolz machen.

Ich fürchtete ihn. Ich hatte Angst, ihn zu enttäuschen. Das ist ein großer Teil meines Lebens. Immer noch.“

Der 58-Jährige betonte: „Wir hatten eine klare und beständige Beziehung, die ich heute immer noch in meinen Filmen fortschreibe.“ Auch die Hauptfigur in seinem jüngsten Film „Life of Pi“ leide darunter, dass sie sich von ihrem Vater nicht verabschieden konnte. Das habe er selbst so ähnlich erfahren: Sein Vater hatte einen „Schlaganfall und starb innerhalb von 45 Minuten“, erzählte Ang Lee. „Ich war an einem Flughafen und telefonierte mit ihm über das Handy. Er lag schon im Sterben.“

Als er nach den Dreharbeiten zu „The Hulk“ mit dem Filmemachen aufhören wollte, weil er sich ausgebrannt fühlte, habe sein Vater ihm gesagt: „Mach weiter! Du musst deinen nächsten Film machen! Du bist noch nicht alt. Du wärst ein schlechtes Beispiel für deine Kinder.“ „Und ich nahm es sehr ernst“, sagte der Regisseur.

Der Film, den er dann drehte war „Brokeback Mountain“. „Der Film war für meinen Vater, weil er mich zum ersten Mal ermutigt hatte, Filme zu machen.“

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