Der Kleine Hobbit bringt Martin Freeman den großen Erfolg (mit Trailer)

London (dpa) - Ob man es als Kompliment auffasst, einen perfekten Hobbit abzugeben, ist Ansichtssache: Hobbits sind klein, haarig und gemütlich, mögen gutes Essen und Bier, haben riesige Füße. Mit dem Rest der Welt - also Zauberern, Zwergen, Elben oder Monstern in Mittelerde - wollen sie am liebsten nichts zu tun haben.

Als im Oktober 2010 das lang gehütete Geheimnis herauskam, dass der Brite Martin Freeman die Hauptrolle des Bilbo Beutlin in der von Fans weltweit heiß ersehnten Verfilmung von J.R.R. Tolkiens Kinderbuch „Der kleine Hobbit“ übernehmen würde, waren die Reaktionen durchweg positiv. Ja, Freeman mit seinen runden Augen, dem freundlichen Lächeln und der leichten Himmelfahrtsnase hat irgendwie etwas von einem Hobbit.

Bis dahin war der heute 41 Jahre alte Freeman außerhalb seiner Heimat eher weniger bekannt. Geboren wurde er in der Grafschaft Hampshire, in London besuchte er die Schauspielschule und startete mit kleinen Rollen. In Ricky Gervais' Kult-Comedyserie „The Office“ machte er sich einen Namen, eine witzige Nebenrolle übernahm er 2003 in „Tatsächlich...Liebe“. In Großbritannien und dann auch ihn Deutschland lernte man ihn zuletzt als Dr. Watson in der TV-Krimiserie „Sherlock“ an der Seite von Benedict Cumberbatch kennen.

Kein anderer Part aber hat ihm schon jetzt so viel Berühmtheit gebracht wie der „Hobbit“ - obwohl der erste Teil der zur Filmtrilogie umgewandelten Abenteuergeschichte erst am 13. Dezember im Kino anläuft.

Dass da etwas Großes auf ihn zukomme, habe er schnell gemerkt, sagte Freeman mit Blick auf das Rollenangebot. Das ganze Ausmaß allerdings sei ihm erst klargeworden, als es um die Frage ging, ob er die Rolle des Bilbo tatsächlich annehmen könne.

Zunächst hatte es nämlich so ausgesehen, als ob er wegen Terminproblemen absagen müsste. „Plötzlich war es schon eine Nachricht, dass ich nicht den Bilbo spielen würde“, erinnert er sich an die Flut von Diskussionen im Internet. „Ist es nicht verrückt, dass es eine Nachricht ist, dass jemand etwas nicht macht?“ Als dann klar war, das er es doch tut, wurde es noch extremer.

„Für uns gab es immer nur einen Bilbo Beutlin“, hatte Regisseur Peter Jackson bei der Bekanntgabe verlauten lassen. „Es gibt nur ganz wenige Augenblicke in einer Karriere, in denen man einem Schauspieler begegnet, von dem Du weißt, dass er geboren wurde, um diese Rolle zu spielen - so war es, als ich Martin traf.“

Der „Hobbit“ ist die Vorgeschichte zu Tolkiens Monumentalwerk „Der Herr der Ringe“, das Jackson ebenfalls in drei Teilen verfilmt hat. Das Buch erschien 1937 zum ersten Mal und unterscheidet sich ganz deutlich vom „Herrn der Ringe“: Es ist eher wie ein Märchen angelegt, die Charaktere haben wenig Tiefe, im Mittelpunkt stehen Unterhaltung und Abenteuer, vor allem für junge Leser. Während Jackson sich für seien Entscheidung, den „Hobbit“ zu drei Filmen zu machen, Kritik ausgesetzt sah, er wolle größtmöglichen Profit herausschlagen, gab es an Freeman als Titelheld nie Zweifel. Der Erwartungsdruck könnte wohl kaum größer sein.

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