Junge deutsche Schauspielriege beim Filmfest in Toronto

Toronto (dpa) - Die Film-Festivals geben sich im September die Klinke in die Hand: Während in Venedig noch reihenweise Stars über den roten Teppich schreiten, rüstet sich bereits die nächste Metropole für den großen Celebrity-Auflauf.

Junge deutsche Schauspielriege beim Filmfest in Toronto
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In Kanada geht am Donnerstag (4. September) das International Film Festival in Toronto (TIFF) in seine 39. Saison. Mit 392 Produktionen aus 72 Ländern legt das Filmfest erneut kräftig zu. Auch Deutschland reist mit einem vollen Programm aus 31 Beiträgen, darunter Dokus und Koproduktionen, an.

Insgesamt warten bis zum 14. September 146 Weltpremieren auf das Publikum, unter anderem der Eröffnungsfilm „The Judge“ mit Robert Duvall und Robert Downey Jr., das Flüchtlingsdrama „The Good Lie“ mit Reese Witherspoon und die Komödie „St. Vincent“, in der Bill Murray einen Rentner aus Brooklyn spielt, der sich mit dem zwölfjährigen Nachbarjungen anfreundet.

Deutschland schickt unter anderem die Weltpremieren von Christian Petzolds Nachkriegsdrama „Phoenix“, Giulio Ricciarellis Aufarbeitung der Nazi-Gräultaten „Labyrinth of Lies“ und Baran bo Odars „Who Am I - No System Is Safe“ ins Rennen. Mit dem Film über junge Hacker ist mit Tom Schilling, Elyas M'Barek, Hannah Herzsprung und Antoine Monot Jr. die junge deutsche Schauspielriege geballt in Kanada vertreten. Der Cast des Filmes wird, ebenso wie Nina Hoss („Phoenix“) und Alexander Fehling („Labyrinth of Lies“), bei den Premieren in Toronto dabei sein.

„Die Filmauswahl steht in diesem Jahr im Zeichen der neuen Talente. Noch nie zuvor hatten wir so viele und so starke Schauspieler und Schauspielerinnen in einem sehr kurzem Zeitrahmen beim Festival“, sagt German Films-Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek über die Zusagen. „Es zeigt, dass die neuen Gesichter aus Deutschland international sehr gefragt sind.“

Die deutsche Riege ist in bester Gesellschaft, denn auch Hollywood-Größen kommen gerne scharenweise nach Toronto. Während Cannes und Venedig als schicke und glamouröse Festspiele gelten, behält in der kanadischen Metropole Lässigkeit die Oberhand. Stars wie Julianne Moore, Keira Knightley oder Reese Witherspoon zeigen sich hier nicht nur bei den Premieren, sondern oft auch beim entspannten Shopping.

Robert Pattinson, Jake Gyllenhaal oder Benedict Cumberbatch, auch für 2014 angekündigt, wurden in den vergangenen Jahren bereits beim Plausch mit Kollegen in Bars oder Restaurants gesichtet, meistens gänzlich ungestört von Fans. Die strömen lieber in die verschiedenen Kinosäle der Stadt und geben anschließend ihr Voting ab.

Denn beim TIFF entscheidet - anders als in Cannes oder Venedig - anstelle einer Jury das Publikum über die Gewinner-Filme. Und die Zuschauer in Toronto bewiesen in den vergangenen Jahren einen guten Riecher. So gut, dass das Festival mittlerweile als zuverlässiges Barometer für die im Februar anstehenden Academy Awards gilt.

2013 gewann beispielsweise das Sklavendrama „12 Years A Slave“ den Publikumspreis und sahnte anschließend auch bei den Oscars ab. In den Jahren davor heimsten Filme wie „Silver Linings“, „The King's Speech“ oder „Slumdog Millionaire“ nach ihrem Gewinn in Toronto weitere große Preise ein.

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