Animation: Papa Dracula lädt ins Hotel ein

Furioser Filmspaß um eine Geburtstagsfeier in Transsilvanien.

Düsseldorf. Die Tochter ist jetzt schon 118 Jahre alt, und der Vater will sie immer noch nicht hinaus in die weite Welt ziehen lassen. In der Familie Dracula herrschen nun mal andere Gesetze. Zumal der Graf besonders schlechte Erfahrungen mit dem Menschengeschlecht gemacht hat.

Ist doch ihr Blut mittlerweile viel zu fettig, weshalb er auf synthetische Ersatzstoffe umgestiegen ist. Vor allem aber wurde kurz nach der Geburt seiner Tochter Mavis deren Mutter vom wütenden Mob umgebracht.

Deshalb hat der gute Dracula tief in den Bergen Transsilvaniens und mitten in verwunschenen Wäldern ein Hochsicherheitshotel für sich, seine Tochter und alle anderen Monster errichtet. Zu Mavis’ 118. Geburtstag reist nämlich die illustre Verwandtschaft an: vom Werwolf mit seiner unübersichtlichen Kinderschar, der Mumie, dem Unsichtbaren bis zu Herr und Frau Frankenstein, die sich preisbewusst im Postpaket anliefern lassen, ist so ziemlich alles vertreten, was schon einmal in einem Gruselfilm aufgetreten ist. Nur dass die Untoten in Genndy Tartakovskys „Hotel Transsilvanien“ allesamt herzensgute Zeitgenossen sind.

Aber kurz vor Mavis’ Geburtstagsfeier geschieht das Unfassbare: Ein Mensch verirrt sich ins Monsterhotel. Während die Dracula-Tochter den jungen Rucksackreisenden außerordentlich interessant findet und auch Jonathan der gruftigen Aura der Vampirtochter zugetan ist, tut Papa Dracula alles, um die sich anbahnende Liebe zu unterbinden.

Nachdem in „Twilight“ die romantischen Schwierigkeiten in der Beziehung zwischen Mensch und Vampir für die Teenager-Generation aufgearbeitet wurden, sickert das Thema mit „Hotel Transsilvanien“ auch in jüngere Publikumsschichten durch. Aber hier geht es weniger um komplexe amouröse Verwicklungen als um die furios-witzige Aufarbeitung gegenseitiger Vorurteile von Menschen und Monstern.

Dabei übertreibt es der Film nicht mit parabelförmigen Nachdenklichkeiten, sondern drückt das Spaßpedal mit Flugsequenzen und Verfolgungsjagden im 3D-Modus immer wieder kräftig durch. Die Hauptattraktion ist jedoch die illustre Monsterschar, die mit viel Detailfreude ins Bild gesetzt wird und pünktlich zum Halloween-Fest reichhaltige Anregungen zur Kostümierung bietet.

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