Asterix in 3D: Auf die Römer, fertig, los

Asterix und Obelix tummeln sich bei den Briten, und die Römer fliegen jetzt in 3D durch die Luft.

„Asterix bei den Briten“ aus dem Jahre 1966 gehört zu den unterhaltsamsten Bänden im gallischen Comic-Universum von René Goscinny und Albert Uderzo. Mit Genuss, Humor und Detailreichtum wird hier das Verhältnis zwischen Briten und Franzosen ausgelotet, in dem die gegenseitigen Vorurteile über Jahrhunderte hinweg liebevoll kultiviert wurden.

Da geht es nicht nur, wie in vielen anderen Asterix-Bänden, um die Erforschung fremder Welten, sondern um ein handfestes Aufeinanderprallen der Kulturen, das unter dem Primat der Solidarität gegen die feindliche Übermacht der Römer ausgetragen wird. Hier hinein begibt sich nun unter der Regie von Laurent Tirard die vierte Realfilm-Adaption „Asterix und Obelix: Im Dienste Ihrer Majestät“, in der die Römer jetzt auch in feinstem 3D durch die Luft fliegen können.

Als Cäsar (Fabrice Luchini) mit seinen Legionen den Ärmelkanal überquert, um Britannien aus der Barbarei in die Zivilisation des römischen Reiches zu führen, trifft er auch dort auf ein kleines Dorf, das sich seinem Expansionsstreben entschieden widersetzt.

Aber lange können die tapferen Krieger gegen die hoch technisierten Belagerer nicht mehr durchhalten. Deshalb entsendet Königin Cordelia (Catherine Deneuve) ihren Berater Teefax (Guillaume Gallienne) aufs Festland, der die Gallier um militärische Soforthilfe bitten soll.

Asterix (Edouard Baer) und Obelix (Gérard Depardieu) machen sich mit dem Botschafter und einem Fass Zaubertrank auf nach Britannien, um die Imperialmacht in ihre Grenzen zu verweisen.

Auch in dieser Folge steht als Kontinuum der massige Gérard Depardieu in der Rolle des Obelix im Zentrum des Films. Der Darsteller für den Asterix hingegen wurde erneut ausgetauscht. Edouard Baer legt den kleinen Gallier mit einer guten Portion französischer Überheblichkeit an, mit der er nicht nur bei den gentilen Briten aneckt, sondern die auch zu einer Beziehungskrise mit seinem korpulenten Kumpel führt.

Asterix fühlt sich in der Freundschaft zu Obelix intellektuell unterfordert, und beide Männer nehmen unterwegs Kontakt zum anderen Geschlecht auf. Während Asterix mit seinen Konversationsversuchen in der britischen Damenwelt aufläuft, verliebt sich Obelix mit bewährter Unbeholfenheit in die Gouvernante Miss Macintosh (Valérie Lemercier).

Die Melange aus zwei Asterix-Bänden — in eine Nebenhandlung wird noch der Plot von „Asterix bei den Normannen“ eingebaut — und einer Handvoll eigener Einfälle fügt sich hier zu einem relativ homogenen, unterhaltsamen Filmwerk, das für die eingeschworenen Fans genug Wiedererkennungswerte bietet und junge Neueinsteiger mit einer flotten Mischung aus Humor und Action bei der Stange hält.

Fabrice Luchini als römischer Imperator und Catherine Deneuve in der Rolle der Queen veredeln das französische All-Star-Ensemble. Tirards Gallierspektakel ist weitaus weniger zerfranst als der enttäuschende Vorgängerfilm „Asterix bei den olympischen Spielen“ (2008), erreicht allerdings nicht die Klasse von „Mission Kleopatra“ (2002), in dem Monica Bellucci als furiose Pharaonin Galliern wie Römern die Show gestohlen hat.

Wertung: n n n nn

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