Biene Maja und Willi fliegen in 3D

Die Zeichentrickfigur und ihre Freunde kommen 2013 zurück.

Mainz. Die freche Biene Maja hat Generationen von Kindern begeistert — nun soll die Zeichentrickfigur im modernen Outfit über den Bildschirm summen. Das ZDF lässt derzeit knapp 80 neue Geschichten über Maja, Biene Willi und ihre Freunde produzieren.

„Der Grund dafür war zunächst ein rein technischer“, sagt die Leiterin der Redaktion Fiktion bei der ZDF-Hauptredaktion Kinder und Jugend, Irene Wellershoff, in Mainz. Das alte Filmmaterial habe sich nicht mehr in ein HDTV-Format umwandeln lassen, das den heutigen Sehgewohnheiten entspricht.

Maja-Fans können die neuen Abenteuer voraussichtlich von 2013 an im Fernsehen schauen. Mit der 3D-Animation böten sich für die Kameraführung ganz neue Möglichkeiten, sagt Wellershoff. „Man kann mit Biene Maja durch die Wiese fliegen, an den Grashalmen vorbei.“ Insekten eigneten sich wegen ihrer meist glatten Oberfläche besonders gut für diese räumliche Darstellung — bei Tieren mit Fell sei dies schwieriger.

Flip der Grashüpfer, Puck die Stubenfliege, Thekla die Spinne: Mit zahlreichen bekannten Vielbeinern wird es ein Wiedersehen geben. Zu ihnen gesellen sich neue Charaktere, etwa ein kleiner Mistkäfer oder ein Marienkäfermädchen, das voraussichtlich „Lara“ heißen wird.

„Es kommen noch ein paar kindlichere Figuren hinzu“, sagt Wellershoff. Bislang sei die bunte Wiesen-WG ja überwiegend von Erwachsenen bevölkert worden. Maja behält auch in der neuen Version ihr rundes Kindchen-Gesicht mit der blonden Strubbelfrisur, wirkt aber etwas schlanker.

Auch der altbekannte Titelsong von Karel Gott soll erhalten bleiben, ebenso wie die zentrale Botschaft der Biene-Maja-Geschichten, sagt Wellershoff. „Sie hat ein freies Leben gewählt und will nicht im Bienenstock sein. Dies macht unter anderem die Faszination der Figur aus.“ Weiteres wichtiges Thema sei die Bedeutung von Freundschaften — und der Schutz der Natur.

Geistiger Vater der Figur „Biene Maja“ ist der Schriftsteller Waldemar Bonsels (1880-1952), der die kecke Nektarsammlerin in seinen Romanen zur Hauptfigur machte. Erst kürzlich haben Literaturwissenschaftler das Gesamtwerk Bonsels genau unter die Lupe genommen. Dabei wurden in seinen Büchern zahlreiche Hinweise gefunden, dass Bonsel Antisemit war.

Im Fernsehen lief die Zeichentrickserie Mitte der 1970er Jahre zum ersten Mal. Bis heute wurde sie oft wiederholt.

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