Christus mit spezieller Mission

Florian David Fitz präsentiert den Bestseller „Jesus liebt mich“ mit Star-Besetzung.

Düsseldorf. Pünktlich zu Weihnachten schaut Jesus auch im Kino vorbei. In Florian David Fitz’ Regiedebüt „Jesus liebt mich“ hat der Erlöser den Menschen allerdings keine frohe Botschaft zu verkünden. Im Gegenteil: Nächsten Dienstag soll die Welt untergehen und das Jüngste Gericht seine Urteile sprechen. Jetzt will Gottes Sohn (gespielt von Fitz selbst) schauen, ob die Menschen darauf auch ordentlich vorbereitet sind — und selbst mal testen, wie es sich als Mensch überhaupt so lebt.

Fitz wurde mit augenzwinkernden Erfolgskomödien wie „Vincent will Meer“ und „Männerherzen“ zum Star. Nun führt der 38-Jährige erstmals Regie. Und auch das nach dem gleichnamigen Roman von Bestsellerautor David Safier entstandene Drehbuch stammt von ihm. Herausgekommen ist eine Erlöser-Klamotte mit viel Klamauk und gelegentlichen philosophischen Einsprengeln.

Das Drehbuch schwächelt mitunter, die Geschichte ist doch allzu vorhersehbar und plakativ, die gut gemeinten Gags zünden oft nicht richtig. Beeindruckend aber ist die mit Verve agierende Starbesetzung. Jessica Schwarz spielt Marie, die gerade von ihrer eigenen Hochzeit weggelaufen ist und nun in diesem langhaarigen Je-shua aus Palästina den perfekten Mann für sich sieht, auch wenn der seltsame Angewohnheiten hat und gerne wildfremden Menschen die Füße wäscht. Und auch Jesus scheint Gefallen an Marie — seiner Maria Magdalena aus einem früheren Leben — zu finden.

Herr Fitz, hatten Sie Bedenken, die Jesus-Figur zu spielen?

Florian David Fitz: Schon — Jesus ist ja keine neutrale Figur. Die Figur ist für viele Menschen sehr wichtig — entweder positiv oder negativ besetzt. Um die Geschichte erzählen zu können, mussten wir aus Jesus eine Filmfigur machen und sie zum Leben erwecken. Die Komödie entsteht bei uns ja dadurch, dass die Jesus-Figur als einzige ernst genommen wird. Der Spaß an der Geschichte ist, dass wir die 2000 Jahre alte Idee einfach in die Gegenwart stellen und schauen, was passiert.

Glauben Sie an Gott?

Fitz: Ich bin katholisch aufgewachsen, bin dann aber aus der Kirche ausgetreten. Ich bin einer von den vielen Zweiflern. Für die Rolle habe ich mich jetzt wieder ernsthafter mit der christlichen Botschaft auseinandergesetzt — ich kann Jesus ja nicht als Lachnummer spielen. Und da habe ich wieder viele Ansatzpunkte für mich gefunden. Das hat mich wieder etwas versöhnt mit den Ideen des Glaubens.

Was würden Sie in Ihrem Leben ändern, wenn Sie wie Jesus Wunder vollbringen könnten?

Fitz: Wenn ich Wunder vollbringen könnte, dann würde ich nicht in meinem Leben anfangen, sondern bei größeren Problemen in der Welt.

Wie haben Sie es geschafft, solch eine Starbesetzung für Ihr Regiedebüt zusammenzubekommen?

Fitz: Es ist die Lust auf diese Figuren. In dieser eigentlich total absurden Geschichte steckt eine Komödie darüber, was es bedeutet Mensch zu sein — in allen Schattierungen. Jede einzelne Figur kämpft da ihren eigenen Kampf, hat ihren eigenen Humor und ihre eigene Geschichte. Das mögen Schauspieler natürlich.

Wollen Sie dauerhaft ins Regiefach wechseln?

Fitz: Nein. Ich will mir das Regieführen für besondere Projekte aufheben, von denen ich sage: „Das entspringt jetzt wirklich meinem Herzen.“

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