Married Life: Giftmord als Rettung aus der Ehekrise

Die Komödie besticht mit schwarzem Humor und erstklassiger Besetzung.

Laut Woody Allen ist "die Ehe der Versuch, zu zweit mit den Problemen fertig zu werden, die man alleine nie gehabt hätte". Richtig schwierig wird es allerdings erst, wenn man plötzlich zu dritt ist.

USA 1949: Der gutsituierte Geschäftsmann Harry (Chris Cooper) hat sich in die junge, verwitwete Blondine Kay (Rachel McAdams) verliebt, aber der herzensgute Harry bringt es nicht fertig, seiner Ehefrau Pat (Patricia Clarkson) die Wahrheit zu sagen. Harry möchte seiner fürsorglichen Ehefrau jeden Schmerz ersparen.

Also berät er sich mit seinem besten Freund, dem lebenslustigen Junggesellen Richard (Pierce Brosnan) und kommt auf die erlösende Idee: Er beschließt, seine Frau so schonend wie möglich zu vergiften, um ihr den Trennungsschock zu ersparen.

Der amerikanische Independent-Regisseur Ira Sachs legt mit "Married Life" eine wunderbar schwarzhumorige, hochkarätig besetzte Komödie vor, die schon auf den Festivals von Sundance, Toronto und New York gefeiert wurde. Detailverliebt evoziert die hintergründige Krimigroteske in Produktionsdesign und Kostümen vom Vorspann an die amerikanische Nachkriegszeit, als Rauchen genauso selbstverständlich war wie Drinks zu jeder Tageszeit. Daneben ist "Married Life" nicht zuletzt auch eine liebevolle Hommage an die legendären Filme der "Schwarzen Serie".

Auf einer nächtlichen Autofahrt im Regen kommt Harry auf die Idee mit dem Giftmord, aber die Umsetzung des Plans bringt ihn schnell an seine Grenzen. Harry erweist sich als verdammt unbegabter Mörder, der natürlich auch nicht mitbekommt, dass sein bester Freund Richard längst mit der sündhaft blonden Kay anbandelt. Und Harrys Ehefrau Pat ist kein unschuldiges Heimchen am Herd, sondern unterhält eine leidenschaftliche Affäre mit einem erfolglosen Romanautor. Am Ende wird es für den Möchtegern-Killer richtig eng, aber keine Sorge: Das schlimmste Unglück in diesem Film ist der Tod eines Hundes mit dem schönen Namen Brutus.

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