Spannung steigt: Mehr als 1000 Filmschaffende auf Malta

Valletta/Berlin (dpa) - Die Crème des europäischen Films trifft sich zur Filmpreisverleihung auf Malta. Favorit Michael Haneke hält sich im Hintergrund. Derweil stapelt seine Konkurrenz eher tief.

Mehr als 1000 Filmschaffende haben sich zur Kür des besten europäischen Films am Samstag auf Malta versammelt. Als Favorit galt der österreichische Regisseur Michel Haneke mit sechs Nominierungen für sein berührendes Drama „Liebe“ um Alter und Tod. Deutschland hat mit Christian Petzolds DDR-Drama „Barbara“ und Hauptdarstellerin Nina Hoss starke Konkurrenz ins Rennen geschickt. Frankreich setzt auf die erfolgreiche Komödie „Ziemlich beste Freunde“.

Petzold zeigte sich am Vorabend der Verleihung des 25. Europäischen Filmpreises in Valetta eher skeptisch: „Wahrscheinlich hätte man mit solch einem Stoff in den USA eher Chancen als in Europa“, meinte er. Möglicherweise bietet sich ihm diese weitere Möglichkeit: Deutschland hat „Barbara“ auch ins Rennen um den Oscar für den besten fremdsprachigen Film geschickt. Der Film erzählt vom Alltag einer ausreisewilligen Ärztin in der DDR. Dafür hatte Petzold bei der Berlinale den Silbernen Bären für die Beste Regie geholt.

Als Außenseiterin beim Preis für die Beste Schauspielerin fühlte sich die österreichische Komödiantin Margarethe Tiesel. „Ich kann es ja schon kaum fassen, neben solchen Größen wie Kate Winslet und Emmanuelle Riva nominiert worden zu sein“, bekannte sie. Die 53-Jährige spielt in „Paradies:Liebe“ eine ältere Frau auf Sex-Tourismus in Kenia. Kate Winslet geht mit ihrer Rolle in „Der Gott des Gemetzels“ an den Start.

Neben „Liebe“ und „Barbara“ ringen die französische Erfolgs-Komödie „Ziemlich beste Freunde“ von Olivier Nakache und Eric Toledano (Frankreich), „Shame“ von Steve McQueen (Großbritannien), „Die Jagd“ von Thomas Vinterberg (Dänemark) und dem italienischen Berlinale-Gewinner „Cäsar muss sterben“ von Paolo und Vittorio Taviani um die Krone des Europäischen Films.

Der Europäische Filmpreis gilt als Gegenstück zu Hollywoods Oscar und gibt häufig auch eher sperrigen Filmen ein Forum. Zwei Preisträger stehen bereits fest: Die britische Schauspielerin Helen Mirren („Die Queen“) wird für ihren Beitrag zum Weltkino geehrt. Der italienische Regie-Altmeister Bernardo Bertolucci erhält den Preis für sein Lebenswerk.

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