„Underworld Awakening“: Die Vampirsaga geht weiter

Berlin (dpa) - Wer kein Blut sehen kann, ist in „Underworld Awakening“ definitiv im falschen Film. Im vierten Teil der Vampirsaga fließt der rote Saft gleich literweise. Kate Beckinsale kehrt als Kriegerin Selene zurück auf die Leinwand.

Die ersten drei Filme der „Underworld“-Serie haben seit 2003 zusammen etwa 300 Millionen Dollar eingespielt, da lohnt sich aus finanzieller Sicht eine Fortsetzung auf jeden Fall. Und das Kalkül des Teams um Vampir-Erfinders Len Wiseman, der seit 2004 mit seiner Hauptdarstellerin Kate Beckinsale verheiratet ist, scheint aufzugehen: In den USA und Kanada setzte sich „Underworld Awakening“ am Startwochenende mit großem Abstand an die Spitze der Kinocharts. Das könnte hierzulande auch gelingen.

Becksinsale ist, nachdem sie im dritten Teil nicht dabei war, wieder in den hautengen Latexanzug geschlüpft, hat das Lederkorsett festgeschnürt und lässt den langen, schwarzen Mantel im eisigen Nachtwind wehen: Als Vampirkriegerin Selene erwacht sie nach jahrelangem Tiefkühlschlaf im Forschungslabor eines Biotech-Konzerns, befreit sich aus den Fängen eines größenwahnsinnigen Wissenschaftlers (schön böse: Stephen Rea) und stellt fest, dass sie eine zwölfjährige Tochter hat. Die süße Eve (India Eisley) hat auch schon ganz entzückende Beißerchen, und bei Bedarf färben sich die Pupillen bedrohlich blau.

Der sehr überschaubare Plot dieses rastlosen 3D-Action-Thrillers dreht sich nun darum, dass die altbekannten, bösen Werwölfe - Unterabteilung Lykaner - ganz scharf auf Selenes Töchterchen sind. Zombieartige Wesen auf vier Beinen geben keine Ruhe, verfolgen Mutter und Tochter durch ein düsteres, postindustrielles Ambiente, werden schließlich von den digitalen Kostümbildnern zu meterhohen Unholden aufgeblasen, bis sie mit viel Einsatz von Blei, Blut und Sprengstoff wieder zur Strecke gebracht werden. Wirklich originell ist das nicht, Freunde des Genres dürften mit diesem Schlachtfest trotzdem zufrieden sein. Und alle Anzeichen deuten, wenn wundert's, bereits auf weitere Fortsetzungen hin.

Zur Ruhe kommt der Film nur in einer Sequenz: Da steigt Selene in die verwunschene Höhle ihrer Vorfahren hinunter. Dort hausen die letzten ihrer Art: vom Aussterben bedrohte Vampire. Hier sagt Selene zu ihrer Tochter den schönen Satz: „Mein Herz ist nicht kalt, sondern gebrochen“. Letztlich sind Vampire auch nur Menschen.

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