Gratis-Tage im Museum Für lau zu Warhol und Co.

Im Essener Folkwang-Museum gibt es seit kurzem Gratis-Tage. Auch andere Häuser der Region sind zeitweise kostenfrei.

Gratis-Tage im Museum: Für lau zu Warhol und Co.
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Essen/Düsseldorf. Museumstage mit freiem Eintritt sind in vielen Ausstellungshäusern wahre Publikumsmagneten — dennoch bieten nur wenige Museen dies regelmäßig an. Oft scheitert es am Geld. Das Folkwang Museum in Essen hat die Finanzierung nun über Sponsoren gelöst. Auf Kosten eines Finanzdienstleisters, einer Spedition oder einer Apotheke können Besucher an jedem dritten Samstag im Monat ohne Eintritt zu zahlen die Dauerausstellung sehen.

Der erste Termin Mitte April sei bereits ein voller Erfolg gewesen, erklärt Folkwang-Direktor Tobia Bezzola. Das Museum habe rund 250 zusätzliche Besucher gezählt. Das Sponsoringkonzept richte sich gezielt an kleine und mittlere Unternehmen.

Freie Tage zur regelmäßigen Einrichtung zu machen — das sei wegen knapper Kassen für viele Häuser unmöglich, heißt es beim Deutschen Museumsbund. Viele Museen seien bereits froh, wenn sie freien Eintritt für Jugendliche anbieten können. Und doch bieten sich in unserer Region durchaus Möglichkeiten, alte und neue Kunstschätze kostenfrei zu besichtigen.

Kunst-Sponsoring nach Essener Modell ist etwa in Düsseldorf längst etabliert. Dort finanziert das Wirtschaftsprüfungsunternehmen KPMG an jedem ersten Mittwoch im Monat von 18 bis 22 Uhr Gratis-Besuche für Jedermann in der Kunstsammlung NRW, also sowohl für das K 20 (Grabbeplatz) als auch für das K 21 (Ständehaus). Allerdings: Noch bis einschließlich 11. Juni ist das K 20 ohnehin durchgehend gratis geöffnet. Dafür sind wegen Umbauarbeiten nur Teile der Sammlung zu sehen, darunter Werke von Andy Warhol, Roy Lichtenstein und Jackson Pollock. Das zweite Obergeschoss mit Picasso, Beckmann, Kandinsky oder Mondrian ist erst ab dem 12. Juni wieder geöffnet.

Der nächste kostenfreie KPMG-Kunstabend am 3. Juni findet deshalb im K 21 statt und beschäftigt sich unter anderem mit „Hommage à Malewitsch“, der von Imi Knoebel zusammengestellten Ausstellung in der Bel Etage.

Ebenfalls längst etabliert: Eine Stunde vor Schließung sind in Düsseldorf das Stadtmuseum, das Goethe-Museum, das Heinrich-Heine-Institut sowie jeweils das Theater-, Film- und Hetjensmuseum frei zugänglich.

Ein Klassiker ist zudem das Haus der Geschichte in Bonn. Dessen Dauerausstellung über die Geschichte Deutschlands vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis in die Gegenwart ist dauerhaft kostenfrei.

Neben dem Folkwang-Museum bietet das Ruhrgebiet viele weitere günstige Ausflugsmöglichkeiten. So kostet unter anderem der Eintritt ins interaktive Kindermuseum Mondo Mio! im Westfalenpark in Dortmund nichts. Bis zum 31. Mai läuft dort noch in Kooperation mit dem Kinderhilfswerk Unicef die Ausstellung „Wasser ist Leben“, in der es um den Zugang zu sauberem Trinkwasser geht.

Ein großes Gratis-Angebot haben die Häuser des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe. Das LWL Industriemuseum im ehemaligen Steinkohle-Bergwerk „Zeche Hannover“ in Bochum etwa ist kostenfrei, ebenso wie das nur am Wochenende geöffnete Kinderbergwerk. Aktuell ist eine Schau zum Thema „Wanderarbeit“ zu sehen. In 17 weiteren LWL-Häusern zum Thema Kultur und Geschichte gibt es regelmäßig eintrittsfreie Tage. Am Freitag, 29. Mai, ist das Freilichtmuseum Hagen an der Reihe. Die vollständige Liste kann im Internet abgerufen werden:

Wuppertal Das bekanntes Von der Heydt-Museum ist noch bis Ende August wegen Arbeiten an der Klimaanlage geschlossen. Danach aber gilt auch dort wiedere in Schnupper-Angebot: An jedem ersten Donnerstag im Monat kann die dauerhaft ausgestellte Sammlung von 17 bis 20 Uhr ohne Eintritt besucht werden.

Krefeld Hier gibt es kein Gratis-Angebot, aber ein Kombi-Ticket. Für sechs statt 13 Euro Gesamtpreis können das Niederrhein-Museum, das Burg- und Jagdschloss sowie das Deutsche Textilmuseum besucht werden.

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