Heilig-Rock-Wallfahrt - Pilger kommen von weit her

Trier (dpa) - Die Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 in Trier spricht nach Ansicht ihres Leiters Georg Bätzing bereits im Vorfeld national und international mehr Menschen an. „Fast alle deutschen Bischöfe kommen mit Gruppen aus ihren Bistümern“, sagte Bätzing in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa in Trier.

Angemeldet hätten sich auch Bischöfe aus den Nachbarbistümern in Belgien, Luxemburg und den Niederlanden. Im Wallfahrtsmonat wird das angebliche Gewand Jesu Christi im Trierer Dom in einem Holz-Glas-Schrein gezeigt. „Die Wallfahrt 2012 zieht weitere Kreise als ihre Vorgängerin im Jahr 1996“, sagte er. Zu der Wallfahrt vom 13. April bis 13. Mai werden eine halbe Million Pilger erwartet.

Die Wallfahrt sei anders als jene im Jahr 1996 nicht als „Bistumswallfahrt“ angelegt. „Wir haben in allen Bezügen, in denen wir stehen, eingeladen: Wer kommen will, soll kommen - und die Resonanz spüren wir“, sagte Bätzing. Auf der Gästeliste stünden auch Delegationen aus der Ukraine, Polen, Bolivien, Ruanda und Indien. Und auch die Zahl der angemeldeten Pilgergruppen aus Deutschland wachse Tag für Tag. „Der Heilige Rock gehört ja nicht uns. Ihm fühlen sich viele verbunden.“

Normalerweise liegt die Tuchreliquie verschlossen und nicht sichtbar in einer Kapelle im Dom. Seit der ersten Heilig-Rock-Wallfahrt vor 500 Jahren (1512) sind Millionen Menschen zur Tunika Christi gepilgert - insgesamt wurde der Rock etwa 20 Mal gezeigt. Der neue Schrein, der vor der Altarinsel im Dom platziert wird, soll Ende Januar fertig sein.

Das Programm für die Wallfahrt 2012 steht: Seit vergangener Woche liegt es gedruckt vor. Jeden Tag gibt es fünf feste Eucharistiefeiern plus ein ökumenisches Mittagsgebet. Hinzu kommen Gottesdienste auf Plätzen und in „Stationskirchen“, die anreisende Gruppen selbst gestalten. Rund 1300 Helfer haben sich für das Groß-Ereignis in Trier gemeldet.

Sieben Pilgerrouten aus dem Saarland, der Eifel, Luxemburg oder dem Rhein-Nahe-Gebiet führen „Wallfahrer“ nach Trier. Knapp vier Monate vor dem Wallfahrtsbeginn sei eine 35-köpfige Pilgergruppe aus Neuwied bereits losgepilgert. „Sie gehen in Etappen und haben die Zweite schon hinter sich“, sagte Bätzing. Um die Pilger auf ihren Wegen zu begleiten, werden 80 „geistliche Pilgerführer“ ausgebildet.

Die bevorstehende Wallfahrt unter dem Motto „Und führe zusammen, was getrennt ist“ hat sich nicht nur regional ausgedehnt. „Auch ökumenisch haben wir den Kreis bewusst erweitert“, sagte Bätzing. Alle Mitglieder des Arbeitskreises Christlicher Kirchen in Deutschland seien eingeladen: Orthodoxe, Kopten und Freikirchler. Und bei der Wallfahrt werde es jede Woche ein ökumenisches Thema geben. Ein internationales, ökumenisches Forum mit rund 150 Teilnehmern Ende Januar, Anfang Februar in Trier bereite die Themen vor.

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