Jodie Foster — das gereifte Wunderkind

Die erste Rolle mit drei. Die erste Oscar-Nominierung mit 13. Die Schauspielerin hat in ihrem Leben alle Gipfel erreicht.

New York. Sie spielte in 50 Film- und Fernsehrollen mit, wurde zum umstrittenen Star mit Sexappeal, bekam eine Oscar-Nominierung — und das alles als Kind. Jodie Foster war der Prototyp des Kinderstars. Doch als einem von ganz wenigen Wunderkindern ist ihr das Erwachsenwerden gelungen: Sie spielte in Welthits ebenso mit wie in Kulturfilmen, bekam zweimal den Oscar und ist mittlerweile anerkannte Regisseurin — wenn auch mit Pleiten. Am Montag wird Jodie Foster 50 Jahre alt.

Schon als Dreijährige spielte sie in Werbespots, dann in der „Doris Day Show“ und schließlich in Filmen. Die Kleine Alicia Christian hatte sogar schon einen Künstlernamen. Sogar mehrere: Sie erschien im Abspann mal als Jodi, mal als Jody, mal als Jodie Foster. Dann kam „Taxi Driver“. An der Seite von Robert De Niro spielte sie eine Prostituierte — mit 13.

Der Aufschrei war groß, der Erfolg auch. So umstritten die Rolle sein mochte, in einem Punkt waren sich alle einig: Die kleine Foster spielte unglaublich gut. So gut, dass sie eine Oscarnominierung bekam. So gut, dass ein gewisser John Hinckley besessen von ihr wurde und sie beeindrucken wollte. Im März 1981 schoss er auf den neuen US-Präsidenten Ronald Reagan und verletzte ihn schwer. Noch heute bricht Foster Interviews ab, wenn der Name „Hinckley“ fällt.

Ihr Literaturstudium an der Yale-Universität unterbrach sie wegen des Medienrummels, später beendete sie es mit der zweithöchsten Note „magna cum laude“. Doch vor der Kamera lief es nicht gut. „Hotel New Hampshire“, „Pinguine in der Bronx“ — Flops. Für den nächsten Film musste sie die harte Probe des Vorsprechens bestehen. Sie bekam die Rolle, spielte 1988 ein Vergewaltigungsopfer in dem Film „Angeklagt“ und bekam einen Oscar.

1991 kam die Rolle ihres Lebens: die junge FBI-Agentin Clarice Starling in „Das Schweigen der Lämmer“. Michelle Pfeiffer hatte das Angebot zuvor abgesagt. Der Film wurde ein Riesenerfolg, spielte fast 273 Millionen ein und gewann die Oscars in allen fünf Hauptkategorien. Höhen und Tiefen bestimmten ihre Karriere — im Januar bekommt sie den Golden Globe für ihr Lebenswerk — mit gerade einmal 50.

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