Juliette Binoche: Die Frau, die Spielberg einen Korb gibt

Schauspielerin Juliette Binoche wird am Sonntag 50 Jahre alt.

Juliette Binoche: Die Frau, die Spielberg einen Korb gibt
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Paris. Juliette Binoche gibt sich nicht mit Halbheiten zufrieden. Im Beruf ist sie Perfektionistin. „Als Schauspielerin gebe ich mich ganz der Rolle hin“, sagt die attraktive Französin mit den sanften Rehaugen in Interviews. Am Sonntag wird „La Binoche“ 50 Jahre alt.

Mit „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ schaffte sie 1988 den internationalen Durchbruch. Die Liste der Nominierungen und Preise ist mittlerweile lang. Zu den Krönungen gehört der Oscar für die beste Nebenrolle 1997 in „Der englische Patient“. Das Streben nach komplexen Rollen und nach Grenzerfahrung hat sich ausgezahlt. Mit mehr als 45 Kassenhits und Kinoexperimenten gehört Binoche zu den Großen des französischen Kinos. Sie kann es sich leisten, einem Steven Spielberg mehrmals einen Korb zu geben. Ihr gefalle das Frauenbild des US-amerikanischen Regisseurs nicht, gestand sie der „Frankfurter Rundschau“. „Die Geschichte ist bei ihm immer nur um den männlichen Helden aufgebaut, und die Frau ergänzt ihn nur. Das ist mir zu platt. Das habe ich ihm auch direkt ins Gesicht gesagt.“ Binoche ist anspruchsvoll — so wie ihre Filme. In „Der englische Patient“ spielt sie eine Lazarettschwester, auf der ein Fluch liegt: Jeder, der ihr nahesteht, stirbt.

Schwierige Zeiten hat die Schauspielerin auch persönlich erlebt, wie sie der Zeitung „Die Welt“ erzählte. Als Kind habe sie unter der Scheidung ihrer Eltern und der Erziehung im Internat gelitten. „Ich fühlte mich nur glücklich, wenn ich im Schulhof irgendwelche Rollen nachspielen konnte. Das Reich der Fantasie war mein einziger Fluchtpunkt.“ Wohl ein Grund, warum sie Schauspielerin geworden ist.

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