Chiharu Shiota: Magische Installationen aus Fäden

Kiel (dpa) - Für die japanische Künstlerin Chiharu Shiota sind Wollfäden das Material für magische Raum-Installationen, so wie jetzt in der Kieler Kunsthalle.

Es gehe ihr um existenzielle Themen wie Leben und Tod oder das Gefühl von Eingeschlossensein oder Verlorenheit, sagte die Künstlerin in Kiel. Sie lebt in Berlin und arbeitet viel mit der Choreografin Sasha Waltz zusammen.

Unter dem Titel „stairway“ (Treppe) gestaltete Shiota mit unzähligen Kilometern Strickwollfaden einen etwa 80 Quadratmeter großen Durchgangsraum. Die Geflechte schwarzer Fäden, an die Wände und die Decke getackert, erinnern an Spinnennetze oder auch an menschliche Nerven. In der Mitte des Raums sind in ein Geflecht acht Treppenstufen eingewoben. Sie führen ins Nichts.

Die Rauminstallation ist vom 14. Januar bis 29. April in Kiel zu sehen. Der Kunstverein Schleswig-Holstein wird künftig jedes Jahr den Durchgangsraum in der Kunsthalle von einem Künstler gestalten lassen, Shiota machte den Anfang. Die 1972 in Osaka geborene Künstlerin hat in den USA und Australien studiert. Als eine wichtige Lehrerin nennt sie die deutsche Künstlerin Rebecca Horn, sie schätzt aber auch das Werk des deutschen Biennale-Künstlers Gregor Schneider sehr.

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