Kunstsammlung NRW: Neue Leiterin für die Landesgalerie

Marion Ackermann soll auf Armin Zweite folgen.

Stuttgart/Düsseldorf. Die Direktorin des Kunstmuseums Stuttgart, Marion Ackermann, ist auf dem Sprung nach Düsseldorf an die Kunstsammlung NRW. In Stuttgart macht man praktisch keinen Hehl aus ihrem Wechsel. In Düsseldorf hält sich die Staatskanzlei noch bedeckt. Ministerpräsident Jürgen Rüttgers will am Montag erst dem Kuratorium der Landesstiftung die charmante Dame vorstellen.

Die 43-Jährige, in Göttingen geboren, gilt als sehr kommunikativ, aber auch als diplomatisch. Vor allem ist sie klug und kunstsinnig. Sie kommt gleichsam aus dem "Stall" ihres Düsseldorfer Vorgängers Armin Zweite, denn wie er war sie an der Städtischen Galerie im Lenbachhaus beschäftigt, als Kuratorin zumindest. Dort bewies sie von 1995 bis 2003, dass sie die klassische Moderne mit der Kunst der Gegenwart verknüpfen kann. Nicht nur Paula Modersohn-Becker, sondern auch Rosemarie Trockel und Katharina Grosse (aus Düsseldorf) platzierte sie in Bayern.

Ende 2003 startete sie durch. Mit 38 Jahren übernahm sie als jüngste Museumschefin Deutschlands die damalige Städtische Galerie Stuttgart, die mit der Eröffnung des Neubaus 2005 als Kunstmuseum Stuttgart firmiert. Im spektakulären Glas-Steinkubus der Berliner Architekten Hascher und Jehle präsentiert sie die Stärken des Hauses, darunter die weltweit bedeutendste Otto-Dix-Sammlung. Sie holte den Nachlass von Willi Baumeister ans Haus, erweiterte die Sammlung von Adolf Hoelzel und bewies auch Sinn für die Avantgarde. So kam beispielsweise der Turner-Preisträger Martin Creed ins Haus.

Im Gespräch betont sie stets, wie wichtig ihr der "freudig-spielerische Zugang zur Kunst" sei. "Ich würde mich freuen, wenn in der neuen Bildenden Kunst möglichst viel passiert", sagte sie beim Einstand in Stuttgart.

Sie liebt widersprüchliche Positionen, kombiniert Klassisches mit Modernem, aber ist zugleich auf Harmonie bedacht. Die Querelen um die Raumkonzeption am Stuttgarter Neubau umschiffte sie geschickt und griff zugleich beherzt ein, als es darum ging, der Kunst den besten Raum zu bieten. Das neue Kunstmuseum in Stuttgart hat geradezu eine Euphorie ausgelöst. Nun ist man gespannt, wie sie vor Eröffnung des Düsseldorfer Neubaus im Jahr 2010 eingreift und lenkt.

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