Lager fast leer - Großformate Achenbachs versteigert

Köln (dpa) - Das umfangreiche Lager des inhaftierten Kunstberaters Helge Achenbach mit mehr als 2400 Kunstwerken ist nahezu vollständig versteigert worden.

Lager fast leer - Großformate Achenbachs versteigert
Foto: dpa

Eine weitere Auktion mit besonders großen Werken aus der Insolvenzmasse der Achenbach-Firmen erbrachte am Mittwochabend eine Gesamtzuschlagsumme von rund einer Million Euro (1,5 Mio Euro mit Aufgeld). Im Kölner Auktionshaus Van Ham wurden rund 100 großformatige Skulpturen, Bilder, Siebdrucke, Fotografien und Installationen versteigert.

Im Sommer hatte eine viertägige Auktion von rund 2300 Kunstwerken aus dem Lager Achenbachs bereits 6,5 Millionen Euro gebracht. Mit den nun verkauften Werken wurden bei den Auktionen in Deutschland insgesamt 7,5 Millionen Euro erlöst. Einige Kunstwerke aus dem Achenbach-Fundus werden auch in der Schweiz und London auf Auktionen angeboten.

Achenbach (63) war im März wegen Millionenbetrugs an reichen Kunden zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden. Außerdem soll der einst angesehene Experte laut einem Gerichtsurteil allein an die Familie des 2012 gestorbenen Aldi-Erben Berthold Albrecht rund 19 Millionen Euro Schadensersatz zahlen. Beide Urteile hat er angefochten.

Den höchsten Zuschlag bei der Kölner Auktion erzielte mit 165 000 Euro wie erwartet eine Werkgruppe aus 49 Bildern des Moskauer Künstlers Pavel Pepperstein. Sie war 2009 im russischen Pavillon der Biennale in Venedig gezeigt worden. Zwei russische Telefonbieter stritten sich nun um die Arbeit. Zugpferde waren auch fünf bis zu zwei Meter hohe Bronze-Affen des 2007 gestorbenen Künstlers Jörg Immendorff. Sie wurden für insgesamt 279 000 Euro versteigert.

Ein sechs Meter langes Foto von Thomas Struth wechselte für 50 000 Euro den Besitzer. Für die 100-teilige Fotoporträt-Serie „100 Jahre“ des Künstlers Hans-Peter Feldmann wurden 60 000 Euro erzielt - nach Angaben von Van Ham war das ein internationaler Auktionsrekord für diesen Künstler.

Am unteren Ende der Preisskala gingen beispielsweise Objekte aus Holz und Gips des Künstlers Hubert Seelig schon für 100 Euro weg. Selbst ein vier Meter langes Baumwollzelt des Bottroper Künstlers Martin Honert fand für 4500 Euro einen Interessenten.

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