Nachruf: Sabine Fehlemann - Sie war die Herrin der Wunder

Eine der engagiertesten Persönlichkeiten der NRW-Kunstszene ist gestorben: Sabine Fehlemann.

<strong>Düsseldorf. Mit Sabine Fehlemann hat das Fachsimpeln den gleichen Spaß gemacht wie das Ratschen. Sie war eine rundum wunderbare Frau, voller Tatendrang und Lebenslust. Ihre sprudelnde Phantasie und ihre Spontaneität konnten allerdings solche Zeitgenossen leicht überfordern, die dazu neigten, die Dinge lieber gemächlich und ruhig anzugehen.

Sie war eine Frau mit Geschmack und Stil. Steife Zurückhaltung war aber keineswegs ihr Naturell, im Gegenteil. Sie hielt mit ihrer Meinung selten hinter dem Berg, und sie neigte dazu, sie pointiert vorzutragen, etwa in den Auseinandersetzungen mit hauptamtlichen städtischen Bürokraten oder nebenamtlichen parteipolitischen Funktionären. Die reagierten dann nicht selten humorlos-säuerlich.

Und Sabine Fehlemann war daneben eine von erstklassigen Verlagen hochgeschätzte Autorin von Kunstkatalogen, Künstlerporträts, Bildanalysen und Monographien. Ein Produkt fleißiger, fachkundiger Recherche waren auch ihre groß angelegten Werkverzeichnisse etwa von Hann Triers Oeuvre.

Sabine Fehlemann: Sie war das 4. Kind eines Gießener Universitätsprofessors und wurde im März 1941 geboren. 1963-67 studierte sie Kunstgeschichte, Philosophie, Romanistik, Archäologie und Musikwissenschaft in Köln und München. Ein Stipendium gestattete ihr einen Studienaufenthalt an der Sorbonne.

Museumabteiberg Mönchengladbach: 1977 bis 1985 neben Cladders Mitgründerin des Hollein-Neubaues. Entdeckung zahlreicher zeitgenössischer Künstler.

Wuppertal: 1984 bis 2007 Direktorin des Von der Heydt-Museums. In der Umbauphase Präsentation der Sammlung außerhalb.

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