Ben Becker singt Trauriges von Heine und Cohen

Hamburg (dpa) - Ben Becker (47), Schauspieler und Sänger mit Raubein-Image („Chaostage - We Are Punks!“), lebt seine melancholische Seite in einem neuen Liederabend aus.

Unter dem rätselhaften Titel „Den See“ hat Becker mit dem Programm voller Wehmut und Sehnsucht gemeinsam mit seinem musikalischen Weggefährten Yoyo Röhm am Montagabend im Hamburger St. Pauli Theater umjubelt Premiere gefeiert. „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin“ - unter anderem die berühmten Verse Heinrich Heines gestaltete der Künstler mit der sonoren Stimme dabei gestenreich in bläulichem Halbdunkel, eine brennende Zigarette in der Hand.

„Das war unser neuer Abend vom See. Ich hoffe, wir sind nicht baden gegangen“, sagte Becker, der dunklen Anzug und offenes schwarzes Hemd trug, schelmisch grinsend nach eineinhalb Stunden. Die Sorge war umsonst: Das Publikum im voll besetzten Kiez-Theater dankte ihm mit Bravo-Rufen und Beifall im Stehen. Begleitet wurde der Sänger vom sanft rockigen Sound einer fünfköpfigen Band unter Leitung Röhms.

„Der Zug, in dem wir sitzen, rattert einfach vor sich hin“ und „Nichts bleibt für immer“ heißt es im Song „Paris“. Vergänglichkeit, Älterwerden und Verlust sind Themen des Abends. Einige Lieder widmete Becker seiner Frau und seiner Tochter.

Becker, Sohn des Schauspielers Rolf Becker und Ziehsohn Otto Sanders, hatte seinen Film-Durchbruch 1995 in Joseph Vilsmaiers „Schlafes Bruder“ erlebt. Seit 2009 gibt er den „Tod“ im „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen.

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