Bröckelnde Fassade am Bayreuther Festspielhaus

Bayreuth (dpa) - Am sanierungsbedürftigen Bayreuther Festspielhaus drohen Teile der Außenfassade herabzustürzen. Aus Sicherheitsgründen wird nun ein Absperrband angebracht, um Besucher und Passanten vor der Gefahr zu warnen.

In den kommenden Wochen soll das denkmalgeschützte Gebäude komplett eingerüstet werden. Der Vorsitzende des Verwaltungsrates der Bayreuther Festspiele, Toni Schmid, zeigte sich skeptisch, ob die komplette Sanierung bis zur nächsten Spielzeit im Juli 2013 abgeschlossen werden kann.

„Es muss sofort etwas gemacht werden“, sagte Schmid der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag. Das Geld dafür sei vorhanden, die Arbeiten müssten bald beginnen. „Wir hoffen, dass der Winter nicht allzu heftig wird, das würde uns schon helfen.“

Ein Sprecher der Stadt Bayreuth bestätigte einen Bericht des „Nordbayerischen Kuriers“ (Dienstag) und sagte: „Die Fassade ist in einem so schlechten Zustand, dass sie ein Gefahrenpotenzial darstellt.“

In den vergangenen Monaten hatte die Festspielleitung immer wieder über den maroden Zustand des Hauses geklagt. Dem Sanierungskonzept eines Ingenieursbüros zufolge sind für die Arbeiten 48 Millionen Euro veranschlagt; 28 Millionen Euro davon entfallen auf das Haupthaus. Ob dieses Konzept aber umgesetzt wird, ist noch offen. „Das ist die große Lösung. Einige Dinge muss man gleich machen, andere haben etwas mehr Zeit“, betonte Schmid. Auch über die Aufteilung der Kosten unter dem Freistaat Bayern, dem Bund, der Stadt Bayreuth oder durch Spenden sei noch unklar.

Richard Wagner (1813-1883) hatte das Festspielhaus 1872 errichten lassen. Die Akustik in dem Gebäude am Grünen Hügel genießt Weltruf. Das Haus wird nur im Sommer zur Festspielzeit bespielt, ansonsten gibt es keine Aufführungen. Im kommenden Jahr ist allerdings im Mai ein Konzert zum 200. Geburtstag Richard Wagners geplant.

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