<strong>Köln. Ein Auftritt wie ein Donnerschlag: "Is there anybody alive out there?", schreit der hohe Priester des Rock’n’Roll in die gerade erst verdunkelte, restlos ausverkaufte Kölnarena. Unter den 16000 brodelt es. Zwei, drei Trommelschläge. Ein, zwei giftige Riffs auf der Gitarre - und einem Vulkanausbruch gleich fegt ein Jubelsturm durch die Arena. Brachial und kraftstrotzend eröffnen Bruce Springsteen und seine achtköpfige E-Street-Band mit "Radio Nowhere" vom aktuellen Album "Magic" eine zweieinhalb-stündige Show, die in ihrer kaum zu übertreffenden Intensität zur Rock-Messe wird, eine magische Nacht. Es ist die Mischung, die dieses einzige NRW-Konzert der laufenden Tour so außergewöhnlich macht. Neues Material trifft auf altes, rare Fan-Perlen auf die ganz großen Hits. Dazu präsentieren sich der Boss und seine geschmeidige Begleitband in perfekter Spiellaune mit hohem Spaßfaktor. Die schlichte Bühne, in deren Mitte Max Weinberg auf sein niedlich kleines Schlagzeug richtig eindrischt, lenkt nicht von der Musik und den Musikern ab.

Dieser Künstler arbeitet für die Anerkennung seiner Fans

Es ist die Nacht, in der der 58-jährige Springsteen vor allen Dingen Clarence Clemons und Nils Lofgren glänzen lässt. Herrliche Saxophon-Soli bläst der "Big Man", stilecht mit schwarzem Hut, zu Beginn im Minutentakt in die wogende Menge. Der kleine Lofgren erweist sich ein ums andere Mal als Gitarren-Riese, der filigran die Saiten bearbeitet.