CD-Tipp: Adams Tränen

Arvo Pärt ist der Star der Neuen Musik. Anfang der 70er Jahre trat der Este in die russisch-orthodoxe Kirche ein und schuf erste religiöse Werke, weswegen er 1980 auf Druck der Sowjetregierung nach West-Berlin emigrieren musste.

Gerade ist mit „Adam’s Lament“ seine neueste sakrale Komposition erschienen. Eine Auftragsarbeit, die er 2009 für die Kulturhauptstädte Istanbul und Tallinn schuf.

Gewaltige Choräle des Latvian Radio Choir und des Ensembles Vox Clamantis werden getrieben von nervösen Streichern der Sinfonietta Riga unter Leitung von Tõnu Kaljuste. So aggressiv und zugleich traurig hat man Arvo Pärt (77, Foto: dpa) lange nicht gehört. Als er das Stück, dem Texte des heiligen Siluan zugrunde liegen, 2010 beim Istanbul Music Festival uraufführte, weinte sogar der Himmel Adams Tränen. Es regnete den ganzen Tag. (grom)

Arvo Pärt: „Adam’s Lament“; ECM, 8 Stücke, 67.58 Minuten.

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