Die Scorpions rocken das Museum

Heavy-Metal-Band zeigt Souvenirs aus 47 Bühnenjahren.

Gronau. Seit 1965 stehen die Scorpions auf der Bühne. Aber gehören die Heavy-Metal-Musiker aus Hannover deshalb zum alten Eisen? Keineswegs. Ihren Wende-Hit „Wind of Change“ kann schließlich jeder über 30 mitpfeifen, die Konzerthallen kriegen Francis Buchholz (Bass), Klaus Meine (Gesang), Matthias Jabs (Gitarre), Rudolf Schenker (Gitarre) und Herman Rarebell (Schlagzeug) bei ihrer seit 2010 laufenden Abschieds-Welttour auch noch voll.

Jetzt bekommen die Hardrocker, die mit 100 Millionen verkauften Tonträgern zu den erfolgreichsten Bands der internationalen Musikgeschichte gehören, auch noch eine Ausstellung. Das rock’n’pop-Museum in Gronau zeigt „The Scorpions — Rock You Like a Hurricane“.

Ganz nah dran sei die Ausstellung an der Band, sagt Kurator Thomas Mania. Kommentare der Musiker zu privaten Fotos tönen aus versteckten Lautsprechern. Da hängt auch die Lederjacke, die Sänger Meine (heute 63) beim Empfang bei Michail Gorbatschow im Kreml trug, neben knallroten Bühnen-Schlaghosen, viel Leder und Hemden in allen Farben des Regenbogens.

Ein wuchtiger Plastik-Skorpion, der bei einem Festivalkonzert der Band auf der Bühne stand, schmückt die Schau. Auf alten Super-8-Filmen sind junge Kerle zu sehen, wie sie um einen Brunnen tollen oder vor dem Eingang zu einem Club in einer dunklen Gasse posieren, in dem sie später auftreten sollten: „Wo eine Steckdose war, haben wir gespielt.“

Rockopas hin, Rockopas her — schmachtende Groupies hat die Band auch 47 Jahre nach Gründung. Im Dezember 2011 schreibt ein weiblicher Fan: „Lieber Klaus, nochmals ganz lieben Dank für deine Unterschrift auf meinem Arm — ist bereits tätowiert! Mein Tattoo-Artist bestand auf Tinte, obwohl ich mein Herzblut nehmen wollte . . .“ Die Ausstellung im Gronauer rock’n’pop-Museum, Udo-Lindenberg-Platz 1, läuft bis zum 12. August und ist Mi — So von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Eintritt: 7,50 Euro.

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