Hamburger „Rocky“-Musical in New York begeistert gefeiert

New York (dpa) - „Rocky“, Deutschlands erster Musicalexport nach New York, ist am Broadway begeistert gefeiert worden. Das Publikum spendete nach der Premiere am Donnerstag im Winter Garden Theater dem Team um Produzenten und „Rocky“-Erfinder Sylvester Stallone minutenlang stehend Applaus.

Hamburger „Rocky“-Musical in New York begeistert gefeiert
Foto: dpa

Auch die Kritiker lobten das zuerst in Hamburg gespielte Stück. Stallone, mittlerweile 67, hatte vor der Aufführung der dpa gesagt, dass er sehr optimistisch sei: „Ihr werdet Euren Spaß haben.“

Die Musicalversion orientiert sich selbst in Details am Filmklassiker von 1976. Erzählt wird die Geschichte von Rocky Balboa, einem drittklassigen Boxer im Philadelphia des Jahres 1976, der die Chance seines Lebens bekommt. Er darf gegen den unumstrittenen Champion Apollo Creed boxen und kämpft sich so über Nacht in die erste Liga vor - und erringt gleich noch das Herz seiner Freundin Adrian.

Stallone hatte, genau wie beim Film 40 Jahre zuvor, lange vergeblich nach einem Theater gesucht, dass seine Bühnenfassung des Films spielen würde. Schließlich griff Hamburg zu, die Produzenten sind neben Stallone auch die Boxbrüder Wladimir und Vitali Klitschko. Allerdings ist auch die Version der Reeperbahn sehr amerikanisch, das gesamte Know How und auch die beiden Hauptdarsteller sind aus New York. Die Aufführung am Broadway ist aber nicht die Fortsetzung, sondern ein Ableger - die Hamburger Vorstellungen gehen weiter.

Terence Archie, der in Hamburg Rockys Gegner Apollo spielte, hat die Rolle auch in New York. Und er ist der Star der Boxwelt im Musical - und auch des Musicals selbst. Archie spielt überzeugend den Boxchampion, der gleichzeitig Popstar sein will. Und Andy Karl scheint die ideale Besetzung des „Rocky“, so ungelenk und kleinstädtisch kann er spielen - sowohl im Umgang mit dem Ruhm, als auch mit seinem Mädchen.

„"Rocky" scheint der neue Schwergewichtsmeister am Broadway zu sein“, schrieb der „Philadelphia Inquirer“. Und „Variety“ lobt vor allem die technisch aufwendige Kulisse: „Keine Frage, wo die Investitionen von 16,5 Millionen Dollar geblieben sind. Dafür sitzt das Publikum zum Schluss mittendrin, rund um den Ring.“ Nur der Rezensent der „New York Times“ zeigte sich enttäuscht, gerade von der Musik. Als deutsches Musical wird „Rocky“ in New York aber nicht wahrgenommen.

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