Tony Bennett: „Das Album wird es allen zeigen“

San Francisco/New York (dpa) - Trotz seiner 86 Jahre ist US-Sänger Tony Bennett nicht zu bremsen: Der Jazz-Virtuose hat ein neues Duett-Album auf den Markt gebracht, für das er Latinostars aus neun Ländern aufsuchte.

Gleichzeitig schmiedet Bennett Pläne für ein weiteres Album - gemeinsam mit Lady Gaga will es der Altmeister „allen zeigen“. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa versicherte der Jazzmusiker, dass er mit dem Alter immer besser werde.

Ihr neues Duett-Album „Viva Duets“ haben Sie mit Latinostars aufgenommen. Was gefällt Ihnen daran am meisten?

Bennett: „Das sind alles Künstler, die in ihren Ländern zu den talentiertesten und berühmtesten Sängern zählen. Ich mag ihre melodische und harmonische Musik, die leicht zu verstehen ist. Das ist nichts, was man schnell vergisst. Das ist langlebige Musik mit viel Gefühl und Seele. Leider spreche ich kein Spanisch, aber ich habe einfach meine Lieder, die auf Englisch berühmt sind, gesungen. Und sie haben das in ihrer Sprache wunderschön ergänzt.“

Für „Duets II“ standen Sie unter anderem mit Lady Gaga am Mikrofon. Nun ist gleich ein ganzes Album mit ihr geplant?

Bennett: „Lady Gaga ist phänomenal. Als wir das erste Mal zusammen gesungen haben, hat sie alle ihre Fans informiert. Und die fragten "Wer ist Tony Bennett?". Die hatten nie von mir gehört und nun sind sie selbst große Fans von mir. Denen dürfte es gefallen, dass Lady Gaga nun ein ganzes Jazz-Album mit mir aufnehmen möchte. Das wird sehr spannend, denn viele Leute kennen Lady Gaga als eine Performerin, aber sie wissen gar nicht, was für eine wunderbare Sängerin dahinter steckt. Das Album, das wir bald in Angriff nehmen, wird es allen zeigen.“

Im August standen sie im Berliner Admiralspalast auf der Bühne. Warum sind Sie so selten in Deutschland?

Bennett: „Es war der erste Auftritt seit Jahren in Deutschland und es war einfach ein großartiges, unvergessliches Erlebnis. Die Konzertgänger waren einmalig, ich möchte unbedingt wiederkommen. Vor vielen Jahren war ich mal mit (dem Jazz-Pianisten) Count Basie in Deutschland, aber meine Plattenfirma schickte mich lieber in die englischsprachigen Länder wie Großbritannien, Australien, Kanada und natürlich Amerika. Mal sehen, ob ich nun alle zwei Jahre zurückkomme und dort singe. Ich werde auch mal schauen, ob ich einen deutschen Musiker für ein Duett finde.“

Es hört sich nicht so an, als ob Sie bald in den Ruhestand gehen wollen. Stimmt das?

Bennett: „Ich möchte gerne beweisen, dass man mit dem Alter immer besser werden kann. Ich werde nie mit dem Singen aufhören, denn ich habe noch eine ganze Menge zu lernen. Das ist lustig. Ich bin 86 Jahre alt, aber Sie müssen es mir glauben, wenn ich Ihnen erzähle, dass ich noch viel lernen muss. Jeden Tag studiere ich neue Sachen und ich sauge das alles in mich auf.“

Interview: Barbara Munker, dpa

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